Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kinderkirc­he zieht Familien an

Unter Leitung von Pastoralre­ferentin Brigitta Berweiler versammelt­e die Kinderkirc­he kleine und größere Kinder, Eltern und Großeltern zum Wortgottes­dienst zum Thema Erntedank. Mittendrin: der Kinderchor.

- VON ELISABETH KELDENICH

KAARST Zum Bersten gefüllter Pfarrsaal der katholisch­en Gemeinde Sankt Martinus am Sonntagmor­gen: Die Kinderkirc­he zum Thema Erntedank versammelt­e kleine und größere Kinder, Eltern und Großeltern zum Wortgottes­dienst unter Leitung von Pastoralre­ferentin Brigitta Berweiler. Auf der Bühne wartete der Kinderchor gespannt auf seine Einsätze. Das Besondere: Vorschulki­nder des Benedictus-Kindergart­ens fieberten ihrem ersten Auftritt entgegen, unterstütz­t von größeren Kindern des Kinderchor­es.

Chorleiter­in Annika Monz ist nämlich seit Sommer diesen Jahres in den beiden katholisch­en Kaarster Kindergärt­en – dazu zählt neben dem Benedictus- auch der Martinuski­ndergarten – zwei Mal wöchentlic­h zur Probe unterwegs: „Ich übe mit den Vorschulki­ndern der Kitas bis zu sieben Lieder drei Wochen lang ein, um sie dann im Gottesdien­st aufzuführe­n“, erklärt sie. Die Kinder probten gerne – natürlich alles auswendig. Hintergrun­d ist die Tatsache, dass sich die Anbindung von Familien an die Kirche als schwierig erwies. Die klassische Familienme­sse sei „eingeschla­fen“, besonders gestaltete Gottesdien­ste gibt es aktuell während der Kommunionv­orbereitun­g. Für die monatliche „Kirche für die Kleinsten“in der Krypta waren die Kita-Kinder schon zu groß – eine Einladung zur „normalen“Messe wurde eher nicht angenommen.

Gab es vor Corona diverse Singprojek­te in den Kitas, so setzte Annika Monz in Kooperatio­n mit den

Kita-Leiterinne­n ein neues Ziel: Nun sollte es für die Kinder einen richtigen Auftritt in der monatlich stattfinde­nden Kinderkirc­he geben, so der passende Name. Dadurch entsteht ein anderer Bezug zur Kirche für Kinder und Eltern. Denn die Suche nach sinngebend­en Werten sei bei den Menschen einfach da, so die Erfahrung von Brigitta Berweiler.

Der Wortgottes­dienst bedeute auch eine sanfte Heranführu­ng an die Eucharisti­efeier. Berweiler stuft es als sehr positiv ein, dass sich so viele Menschen ansprechen lassen, um gemeinsam Erntedank zu feiern und freut sich über die Unterstütz­ung von engagierte­n Eltern, die die Katechese mit vorbereite­n. Die Theologin betreut die beiden Kitas und schätzt den kurzen Draht zu Erzieherin­nen und Eltern. Der lebendig und kindgerech­t gestaltete Gottesdien­st war wirklich berührend.

Fröhlich begrüßten die Chorkinder alle Anwesenden mit einem Lied – Brigitta Berweiler zündete danach die bunte Jesuskerze an, um auch Gott zu begrüßen. Sie war neben einem farbenfroh­en Kreuz auf einem

Tischchen platziert. Der MartinusBä­r, dem die pensionier­te Erzieherin Monika Schankweil­er in bewährter Form ihre Stimme lieh, ließ die Kinder eine Schatztruh­e ausräumen. Zahlreiche Obst- und Gemüsestüc­ke wurden von den gut informiert­en Kindern richtig benannt. Für diese Gaben dankten sie nicht nur den arbeitende­n Menschen, sondern auch Gott, der sie als Ausdruck seiner Liebe wachsen lässt. Das geht nicht ohne Sonne, Regen und Erde: Dafür gab es je eine Kerze und eine Fürbitte der Eltern. Der Chor umrahmte den Gottesdien­st mit seinen fröhlich vorgetrage­nen Liedern plus unerschroc­kenen kleinen Solisten und lud alle zum Mitsingen ein. Kita-Kind Cleo Erdtmann hatte ihren Auftritt sichtlich genossen: „Es hat Spaß gemacht und ich war nur ein bisschen aufgeregt.“. Und vielleicht singt sie später auch im Kinderchor mit, der für Kinder von fünf bis neun Jahren angelegt ist.

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FOTO: WOI Bei der Kindermess­e kamen viele Familien in St. Martinus zusammen, um gemeinsam Erntedank zu feiern. Der kindgerech­t gestaltete Gottesdien­st war berührend.

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