Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Kinderkirche zieht Familien an
Unter Leitung von Pastoralreferentin Brigitta Berweiler versammelte die Kinderkirche kleine und größere Kinder, Eltern und Großeltern zum Wortgottesdienst zum Thema Erntedank. Mittendrin: der Kinderchor.
KAARST Zum Bersten gefüllter Pfarrsaal der katholischen Gemeinde Sankt Martinus am Sonntagmorgen: Die Kinderkirche zum Thema Erntedank versammelte kleine und größere Kinder, Eltern und Großeltern zum Wortgottesdienst unter Leitung von Pastoralreferentin Brigitta Berweiler. Auf der Bühne wartete der Kinderchor gespannt auf seine Einsätze. Das Besondere: Vorschulkinder des Benedictus-Kindergartens fieberten ihrem ersten Auftritt entgegen, unterstützt von größeren Kindern des Kinderchores.
Chorleiterin Annika Monz ist nämlich seit Sommer diesen Jahres in den beiden katholischen Kaarster Kindergärten – dazu zählt neben dem Benedictus- auch der Martinuskindergarten – zwei Mal wöchentlich zur Probe unterwegs: „Ich übe mit den Vorschulkindern der Kitas bis zu sieben Lieder drei Wochen lang ein, um sie dann im Gottesdienst aufzuführen“, erklärt sie. Die Kinder probten gerne – natürlich alles auswendig. Hintergrund ist die Tatsache, dass sich die Anbindung von Familien an die Kirche als schwierig erwies. Die klassische Familienmesse sei „eingeschlafen“, besonders gestaltete Gottesdienste gibt es aktuell während der Kommunionvorbereitung. Für die monatliche „Kirche für die Kleinsten“in der Krypta waren die Kita-Kinder schon zu groß – eine Einladung zur „normalen“Messe wurde eher nicht angenommen.
Gab es vor Corona diverse Singprojekte in den Kitas, so setzte Annika Monz in Kooperation mit den
Kita-Leiterinnen ein neues Ziel: Nun sollte es für die Kinder einen richtigen Auftritt in der monatlich stattfindenden Kinderkirche geben, so der passende Name. Dadurch entsteht ein anderer Bezug zur Kirche für Kinder und Eltern. Denn die Suche nach sinngebenden Werten sei bei den Menschen einfach da, so die Erfahrung von Brigitta Berweiler.
Der Wortgottesdienst bedeute auch eine sanfte Heranführung an die Eucharistiefeier. Berweiler stuft es als sehr positiv ein, dass sich so viele Menschen ansprechen lassen, um gemeinsam Erntedank zu feiern und freut sich über die Unterstützung von engagierten Eltern, die die Katechese mit vorbereiten. Die Theologin betreut die beiden Kitas und schätzt den kurzen Draht zu Erzieherinnen und Eltern. Der lebendig und kindgerecht gestaltete Gottesdienst war wirklich berührend.
Fröhlich begrüßten die Chorkinder alle Anwesenden mit einem Lied – Brigitta Berweiler zündete danach die bunte Jesuskerze an, um auch Gott zu begrüßen. Sie war neben einem farbenfrohen Kreuz auf einem
Tischchen platziert. Der MartinusBär, dem die pensionierte Erzieherin Monika Schankweiler in bewährter Form ihre Stimme lieh, ließ die Kinder eine Schatztruhe ausräumen. Zahlreiche Obst- und Gemüsestücke wurden von den gut informierten Kindern richtig benannt. Für diese Gaben dankten sie nicht nur den arbeitenden Menschen, sondern auch Gott, der sie als Ausdruck seiner Liebe wachsen lässt. Das geht nicht ohne Sonne, Regen und Erde: Dafür gab es je eine Kerze und eine Fürbitte der Eltern. Der Chor umrahmte den Gottesdienst mit seinen fröhlich vorgetragenen Liedern plus unerschrockenen kleinen Solisten und lud alle zum Mitsingen ein. Kita-Kind Cleo Erdtmann hatte ihren Auftritt sichtlich genossen: „Es hat Spaß gemacht und ich war nur ein bisschen aufgeregt.“. Und vielleicht singt sie später auch im Kinderchor mit, der für Kinder von fünf bis neun Jahren angelegt ist.