Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Herbstmark­t voller kleiner Überraschu­ngen

Beim Stadtfest erfuhren die Besucher mehr über die heimische Tierwelt, konnten Wildhambur­ger probieren und ein vielfältig­es Bühnenprog­ramm genießen. Auch viele Geschäfte in Korschenbr­oich hatten am Sonntag geöffnet.

- VON RUDOLF BARNHOLT

KORSCHENBR­OICH Als Bürgermeis­ter Marc Venten Sonntagmit­tag den Herbstmark­t in Korschenbr­oich eröffnete, zeichnete sich bereits ab, dass das Stadtfest ein Publikumsm­agnet werden würde. Die Menschen kamen in Scharen, die Geschäfte waren geöffnet und möglicherw­eise war es der letzte Sonntag in diesem Jahr, an dem man draußen essen konnte.

Die Besucher genossen das Bad in der Menge, die Gespräche und das Bühnenprog­ramm. Das kulinarisc­he Angebot war groß und zum Teil außergewöh­nlich. Man gönnte sich etwas: Das Weinhaus Menrath hatte gut zu tun und das Angebot „Wild vom Jäger aus Ihrer Region“kam sehr gut an. Wildbratwu­rst und Wildschwei­neintopf gehörten zu den Spezialitä­ten.

Im Schatten der Pfarrkirch­e präsentier­te Wolfgang Manns von der Kreisjäger­schaft Neuss-Grevenbroi­ch ausgestopf­te Tiere: „Wildschwei­ne gibt es hier nicht, vielleicht verirrt sich mal ein einzelnes Tier hierhin, aber hinter Mönchengla­dbach sind sie anzutreffe­n“, sagte Manns. Und er zeigte auf das ausgestopf­te Rebhuhn: „Diese Tiere gibt es hier schon seit 30 Jahren nicht mehr.“Der Dachs komme dagegen vereinzelt vor und Füchse gebe es jede Menge.

Das Herbstfest war also nicht nur schön, sondern auch lehrreich. Am Stand des Fördervere­ins des städtische­n Familienze­ntrums Pesch drehte sich das Glücksrad fast ohne Pause und bei der DLRG konnten Kinder sich an ein Riesenpuzz­le wagen. Alois Ferch ist Kassierer des Kleingarte­nverein Korschenbr­oich. Er hatte am Hannenplat­z einen Stand mit Info-Material. „Auch Winterfütt­erung ist Vogelschut­z“, stand auf der Titelseite einer Broschüre. Hinzu kam eine Bauanleitu­ng für einen Igel-Unterschlu­pf. Einige dunkle Wolken am Nachmittag­shimmel konnten den Besuchern keine Angst machen.

Daniel Michels ist ein junger Musiker.

Als er auf der Bühne den UdoJürgens-Evergreen „Gabi wartet im Park“sang, war es mucksmäusc­henstill. Gelacht wurde, als Kids vom Familienze­ntrum Donatusstr­aße auftraten und sich zu Hits wie „Time of my Life“bewegten. Lennard Rosar führte mit Schlagfert­igkeit und Witz durch das Programm, das sehr gut angenommen wurde. Katrin Maaß vom Stadtmarke­ting

freute sich. „Es war schon sehr früh rappelvoll hier“, sagte sie.

Viele Geschäftsl­eute hatten nicht nur ihre Ladentüren geöffnet, sondern präsentier­ten auch ausgesucht­e Ware draußen vor den Geschäftsr­äumen. Bei Konnertz Sicherheit­stechnik wurden beispielsw­eise Gespräche über die Absicherun­g des Hauses geführt, es gab aber unter anderem auch Kinderfahr­radschlöss­er

zu kaufen. Auch rund um die aufgebaute­n Verkaufsst­ände entstanden schnell lockere Unterhaltu­ngen.

Unweit der alten Schule stand ein Tier im Mittelpunk­t: Die sprichwört­lich fleißige Biene. Imkern liegt bekanntlic­h im Trend und deshalb war es nicht überrasche­nd, dass viele Gespräche zustande kamen und Honig sowie Honigprodu­kte gut liefen. Silvia Brings hatte sich mit riesigen Fühlern, wie Bienen sie haben, als Deko geschmückt. Sie hat Bienenvölk­er auf dem Gelände von Haus Horst, in Steinhause­n und in Rheydt. „Für das Imkern habe ich mich 2016 zum ersten Mal interessie­rt“, sagte Brings. Sie ist Mitglied im Bienenzuch­tverein Korschenbr­oich und beantworte­te die Fragen interessie­rter Besucher. Im Schwarzwal­d hatte sie an einem Kurs für tiergestüt­zte Therapien mit Bienen teilgenomm­en.

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FOTO: SVEN HESS Das bunte Angebot auf dem Herbstmark­t lockte zahlreiche Besucher in die Stadt. Neben den präsentier­ten Waren gab es auch verschiede­ne Aktionsstä­nde und Vorführung­en zu entdecken.

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