Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Allrather feiern ihr kleines, aber feines Schützenfest im Dorf
ALLRATH (barni) In Allrath findet derzeit das große Sattelrücken statt. Der Schützenkönig heißt Heinz II. Hahn. An seiner Seite: Ehefrau und Königin Andrea. Der dritte Versuch sollte endlich den gewünschten Erfolg bringen. Hahn ist normalerweise Regimentsoberst. Als Jägermajor und später als Oberst hatte er 23 Jahre lang hoch zu Pferde gesessen. Jetzt erlebt er das Schützenfest aus der Kutschen-Perspektive. Der Ersatz-Regimentsoberst Daniel Strucker ist normalerweise Jägermajor. Ihn vertritt Bernhard Brings.
Am Samstag war die Tanzfläche schon sehr früh sehr voll. Auf‘s Parkett zog es unter anderem das Adjutantenpaar
Hermann und Karin Schnitzler. Sie dürften sich in diesen Momenten daran erinnert haben, dass sie vor genau 20 Jahren das Königspaar von Allrath waren. „Man spürt es im ganzen Dorf. Ganz Allrath ist wieder hungrig auf das Schützenfest“, sagt der König. Der 61-Jährige hat sich mit der Regentschaft einen Traum erfüllt. Und mit Adrian Paulsen gibt es auch einen Jungschützenkönig. Er war zunächst Mitglied der Edelknaben, wechselte später zu den Tellschützen, bis er 2016 den „Schwarzen Husaren“beitrat. Der gelernte Gärtner und passionierte Schlittschuhfahrer ist in diesem Jahr auch Zugkönig der
„Schwarzen Husaren“. Gestern wurde er zum Leutnant befördert.
Auf dem Kirmesplatz lief im Vorfeld nicht alles rund. Es gibt diesmal keine Schießbude, keine Pizzabude und nur ein Mini-Autoscooter. Worüber sich die rund 300 Schützen freuen: Der eine oder andere neu Zugezogene ließ sich auf dem Festplatz und im Zelt blicken. Die Zahl gerade der jungen Schützen, der Tellschützen, der Edelknaben und der BSV-Jugend ist etwas zurückgegangen während der Pandemie. Zum Glück konnten auf dem Biwak einige neue junge Schützen zum Mitmachen begeistert werden.
Am Samstag waren die Gefallenenehrung auf dem Friedhof und der Fackelzug die ersten Höhepunkte, die Band Klangstadt machte einen gute Job, die Zeltbesucher zog es in Scharen auf die Tanzfläche. Am Sonntag Abend wurde der Ball der Zugkönige gefeiert. Heute wird es gegen 13.30 Uhr spannend: Nach dem kleinen Umzug des Regiments steht der Königsvogelschuss auf dem Programm. Fest stand bereits am Samstagabend, dass es mindestens einen Bewerber für das hohe Amt des Schützenkönigs geben wird. Morgen wird es nach der Regimentsabnahme um 17.30 Uhr einen letzten Festzug mit Parade geben. Der aktuelle König wird gekrönt, das Schützenfest endet um 20 Uhr mit dem Königsball.