Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Aus Naturgruppe wird eine Kita
Bis 370.000 Euro Fördermittel möglich: In Widdeshoven entsteht das „Pfauenland“.
WIDDESHOVEN (ssc) Mangelndes Bemühen um zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder kann man Politik und Verwaltung in Rommerskirchen wahrlich nicht vorwerfen. Nachdem vor nicht allzu langer Zeit in Butzheim die Kindertagesstätte „Kleine Weltentdecker“und davor die Kita „Gillbach-Wichtel“am Gorchheimer Weg in Rommerskirchen geschaffen worden waren und für Vanikum eine Einrichtung geplant ist, die Mitte 2025 bezugsfertig sein soll, kommt in Widdeshoven bald die Kita „Pfauenland“hinzu. Sie hat ihre Wurzeln in der seit zwei Jahren bestehenden Naturgruppe der Hoeninger Kita „Kleine Strolche“. Daraus soll – nicht zuletzt angesichts der anhaltend hohen Nachfrage nach Plätzen in einer Naturgruppe – die eigenständige Kindertagesstätte „Pfauenland“hervorgehen, teilt die Gemeinde mit.
Seinen Standort wird das „Pfauenland“auf dem Gelände der früheren Gärtnerei Olligs am Neubaugebiet „Im Kamp“haben. Daher rührt auch der Name. Auf dem Areal lebten bis vor rund anderthalb Jahren fast 20 dieser prachtvollen Vögel, von denen die meisten seinerzeit in einer aufwendigen Aktion ins Sauerland umgesiedelt wurden.
Wie die Rommerskirchener Verwaltung den Bildungsausschuss informierte, wird derzeit ein Förderantrag für die neue Einrichtung vorbereitet. Bei einem Eigenanteil von zehn Prozent sind Fördermittel
in Höhe von bis zu 370.000 € möglich.
Der Plan sieht vor, dass in Widdeshoven insgesamt 20 neue Plätze geschaffen werden sollen, davon laut Verwaltung vier für unter drei Jahre alte Kinder und 16 für über Dreijährige. „Mit der neuen Kita Pfauenland verfolgen wir ein innovatives Projekt, mit dem wir nicht zuletzt der stetig wachsenden Beliebtheit von Naturgruppen Rechnung tragen“, sagt Bürgermeister Martin Mertens.
Derzeit ist die Naturgruppe in einem unweit des Neubaugebiets „Im Kamp“platzierten Bauwagen untergebracht. Die Bezeichnung ist eigentlich unangemessen und führt in die Irre. Denn das Gefährt ist ein Schmuckstück – ganz aus Holz, partiell in leuchtendem Rot lackiert, eine Schönheit mit den Maßen drei mal zwölf Meter. 73.000 Euro hatte die Gemeinde vor gut zwei Jahren in die Anschaffung investiert.
Das mit einer Deichsel ausgestattete Mobil kann mit Hilfe eines Traktors problemlos „umgeparkt“werden. Das ist von Vorteil. Denn nach Abschluss der Arbeiten auf dem Neubaugelände soll der Wagen seinen endgültigen Platz in unmittelbarer Nähe zum Dorf-Café finden. Dieses wird bereits zur Hälfte für die Kita genutzt. Das Angebot soll um eine zusätzliche Gruppe erweitert werden.