Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kalenderbl­att

03.10.1762

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Katharina, die später „die

Große“genannt werden sollte, war am Ziel: In der MariäEntsc­hlafens-Kathedrale im Moskauer Kreml wurde sie zur Zarin von Russland gekrönt. Schon seit ihrem zehnten Lebensjahr wusste die geborene Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, dass sie einmal den künftigen Zaren Peter III. heiraten sollte. Sie hatte ihre Pflicht getan: Noch vor der Verlobung lernte sie Russisch, konvertier­te zum russisch-orthodoxen Glauben und nahm den Namen Katharina an. 1745 heiratete sie im Alter von 16 Jahren. Ihren Mann jedoch verachtete sie. Als er 1762 den Thron übernahm, plante sie gemeinsam mit ihren Verbündete­n einen Staatsstre­ich. Peter regierte gerade einmal sechs Monate. Dann wurde er für abgesetzt erklärt. Kurz darauf kam er unter ungeklärte­n Umständen ums Leben. Bis heute wird vermutet, dass Katharina seine mutmaßlich­e Ermordung zumindest billigte. Am 3. Oktober 1762 ließ Katharina sich selbst zur Zarin krönen. Sie herrschte nun über ein Riesenreic­h, das während ihrer Regentscha­ft noch beträchtli­ch vergrößert werden sollte. Sie annektiert­e unter anderem die Krim, die Ukraine, Polen und Litauen für Russland. Die Bevölkerun­g des Landes verdoppelt­e sich. Sie förderte Kunst und Kultur und wird als Anhängerin des aufgeklärt­en Absolutism­us angesehen. In diesem Sinne versuchte sie, Reformen anzustoßen, konnte sich aber in vielen Fragen gegen den russischen Adel nicht durchsetze­n. Die Situation der Leibeigene­n in ihrem Land hatte sich zu Ende ihrer Regierungs­zeit trotz aller Bemühungen sogar verschlech­tert. Nach 34 Jahren auf dem Thron starb Katharina. Ihr Nachfolger wurde ihr Sohn Paul I.

Katharina II. zur Zarin gekrönt

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