Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Etienne“muss Lärm reduzieren

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Die Grenzwerte sind nachts überschrit­ten. Anwohner hatten sich beschwert.

NORDSTADT (jasi) Das Johanna-Etienne-Krankenhau­s ist zu laut – zumindest in einem bestimmten Bereich, in dem sich Anwohner zuletzt beschwert hatten. Dazu zählen vor allem die Straßen „An der Rehhecke“und „Buschhause­n“. Ursache des eindringli­chen Brummens sind Kühl- und Klimaanlag­en der Klinik. Die Betroffene­n haben deshalb jüngst einen Anwohner-Brief formuliert, in dem sie ihren Unmut zum Ausdruck brachten.

„Tagsüber beherrscht das unaufhörli­che Brummen der Anlage wie ein überdimens­ionierter Kühlschran­k das Viertel, nachts wird es nach dem Abklingen der Stadtgeräu­sche des Tages zu einer alles beherrsche­nden unerträgli­chen Lärmquelle, der auch nicht durch das Schließen von Fenstern beizukomme­n ist“, wird darin ausgeführt. Der mittelfreq­uente Ton, der auf- und abschwinge, setze sich sogar durch Gemäuer sowie geschlosse­ne Fenster

durch und werde „wie ein Tinnitus zur unerträgli­chen Dauerbelas­tung, die mit Schlafstör­ungen und den entspreche­nden Folgen einhergeht“.

Zwar hatte die Klinik zuletzt betont, dass eigene Messungen die gesetzlich­en Grenzwerte unterschre­iten, der Rhein-Kreis Neuss kommt allerdings zu einem anderen Ergebnis.

„Die Werte für ein reines Wohngebiet sind nachts überschrit­ten“, sagt Kreissprec­her Benjamin Josephs. Nun soll ausgelotet werden, wie die Lautstärke zeitnah gesunken werden kann. Und auch die St.-Augustinus-Gruppe, zu der das Johanna-Etienne-Krankenhau­s gehört, bestätigt auf Nachfrage: „Wir haben eine Rückmeldun­g vom Rhein-Kreis Neuss erhalten und uns selbstvers­tändlich umgehend mit der Behörde in Verbindung gesetzt, um zielgerich­tet Maßnahmen zu ergreifen. Uns ist an einer guten Nachbarsch­aft mit allen Anwohnerin­nen und Anwohnern sehr gelegen.“

In der Nachbarsch­aft fühlt man sich in Anbetracht des Messergebn­isses bestätigt. Erst am Samstag habe man zusammenge­sessen, um die Problemati­k zu besprechen. „Für uns ist es eine Einschränk­ung der Lebensqual­ität. Jetzt ist das Krankenhau­s am Zug, etwas zu ändern“, so eine Betroffene.

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FOTO: JASI Der Haupteinga­ng des Johanna-Etienne-Krankenhau­ses.

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