Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Stadtwerke Düsseldorf bieten keinen Gassparbonus
Während Duisburg sparsame Kunden belohnen will, ist die Entscheidung in Düsseldorf anders ausgefallen.
DÜSSELDORF Die Stadtwerke haben sich gegen ein Bonussystem für Sparsamkeit beim Gasverbrauch entschieden. Damit geht der Versorger der Landeshauptstadt einen anderen Weg als Duisburg. In der Nachbarstadt hatten die Stadtwerke in der vergangenen Woche angekündigt, dass Kunden eine Belohnung von bis zu 300 Euro erreichen können.
Überlegt worden ist Vergleichbares zwar auch in Düsseldorf, jetzt sagt Stadtwerke-Sprecher René Schleucher allerdings auf Nachfrage
unserer Redaktion: „Wir planen so etwas nicht.“Allerdings führten die Stadtwerke derzeit mit unterschiedlichen Akteuren wie der Stadt Düsseldorf Gespräche mit dem Ziel, Menschen zu helfen, die Probleme bei ihrer Energierechnung haben werden.
Das Modell in Duisburg funktioniert übrigens wie folgt: Alle Erdgaskunden, die ihren Gasverbrauch um mindestens 20 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres reduzieren, erhalten einen Bonus in Höhe von 300 Euro. Wer zehn Prozent schafft, bekommt immerhin 150 Euro. Wer davon profitieren will, muss zwischen dem 4. bis 31. Oktober online seinen Gaszählerstand dokumentieren und dann noch mal vom 5. bis 30. April 2023. Werden die Bonusziele erreicht, erfolgt eine Auszahlung aufs Konto oder auf Wunsch eine Gutschrift.
Was bei den Stadtwerken in Düsseldorf womöglich zur Entscheidung gegen Bonuszahlungen beitrug: Sollte es einen sehr milden Winter geben, profitieren sehr viele Kunden, und zwar auch die, die keine Sparmaßnahmen ergreifen. Bei einem harten Winter könnten Kunden trotz vieler Anstrengungen die Ziele verfehlen, da einfach mehr geheizt werden muss, um nicht zu frieren. Das System temperaturbereinigt aufzustellen, wäre wiederum recht kompliziert. Trösten können sich die Düsseldorfer aber damit, dass die angebotene Grundversorgung beim Gas ab November in Duisburg deutlich teurer sein wird.
Wer unterdessen in Düsseldorf von einer hohen Heiz- oder Nebenkostenabrechnung finanziell überfordert wird, kann prüfen lassen, ob Anspruch auf Unterstützung besteht. Die Stadt weist auf die Ansprechpartner Jobcenter oder Amt für Soziales (für nicht Erwerbsfähige und Rentner) hin.