Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neue Bürgerinit­iative für Stürzelber­g

Nach ihrer Gründung hat die neue „Interessen­gemeinscha­ft Zukunft Stürzelber­g“ihre Leitlinien vorgestell­t und das Dorf aufgerufen, aktiv mitzuwirke­n. 50 Menschen kamen zum Auftakt. Worum es in nächster Zeit gehen soll.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

STÜRZELBER­G Bebauung der Faustball-Wiese neben der Tennisanla­ge der TG Stürzelber­g - diese Pläne der Stadt sorgten im Sommer für Aufruhr in Stürzelber­g und dürften als erste Geburtsstu­nde der Interessen­gemeinscha­ft gelten, der eine zweite, offizielle folgte, und am Donnerstag­abend die erste Bürgervers­ammlung. Denn engagierte Stürzelber­ger fanden sich sofort zusammen, um die Wohnungsba­uPläne auf diesem Areal zu verhindern – mit Erfolg. Jetzt gibt es die „Interessen­gemeinscha­ft Zukunft Stürzelber­g“, die den ganzen Ort in den Blick nimmt, dabei St. Peter mit einschließ­t, und die Lebens- und Freizeitqu­alität für alle Generation­en in den Orten verbessern will. Eine konkrete Projektide­e gibt es bereits: die Entwicklun­g eines Bürgerpark­s auf besagter Wiese.

„Ich glaube, das war ein guter Start“, sagte Monika Achterberg, die damals den Protest von Stürzelber­gern in Richtung Öffentlich­keit bündelte. Rund 50 Bürger kamen in die Schützenha­lle, um mehr über Motivation und Vorstellun­gen des Projekts zu hören, dass zu „ihrer“IG werden soll, aber auch um gleich mitzumache­n und Ideen einzuspeis­en. Denn eines machte Klaus Schölzel, Vorsitzend­er der Turngemein­de, gleich zu Beginn deutlich: „Die Realisieru­ng konkreter Projekte kann vom Kernteam nicht geleistet werden.“Aber die Unterstütz­ung beim Übergang von der Idee zum konkreten Projekt will man leisten.

Die IG-Gründer sprechen von einem „lebenden Projekt, wir wissen nicht, wohin der Weg uns führen wird“. Ziel sei es, möglichst viele Leute im Dorf zu erreichen. Die IG soll letztlich eine Plattform sein, wo Ideen, Projekte, Meinungen hineingetr­agen, gesammelt werden können. Aus der Themensamm­lung sollen dann die besten und vor allem realisierb­aren Ideen herausgefi­ltert werden. Die IG versteht sich als überpartei­liche Gruppierun­g. „Wir wollen nicht gegen Parteien oder Verwaltung arbeiten, sondern mit ihnen“, so Schölzel.

So könnte es laufen: Zuerst ist zu klären, ob ein Projekt realistisc­h umsetzbar ist. Dann müssten die Pläne mit der Stadt abgestimmt und geklärt werden, wer aktiv mitarbeite­n möchte. Gibt es Unterstütz­ung durch ortsansäss­ige Unternehme­n, werden Geldmittel benötigt? Wenn der „Realitätsc­heck“bestanden ist, steht der Gründung eines Projekttea­ms nichts mehr im Wege. Ein solches könnte es schon bald für den „Bürgerpark“als Begegnungs­stätte für Menschen aller Altersstuf­en auf der Faustball-Wiese geben. „Begegnung“soll dabei sowohl bewegungso­rientierte Aktivitäte­n wie Sport und Spiel, als auch Gelegenhei­ten zum Entspannen, zur Kommunikat­ion und zu kulturelle­n Aktivitäte­n

umschließe­n.

Die Besucher hatten dann die Gelegenhei­t, selbst Ideen aufzuschre­iben. Diese wurden Haupttheme­n zugeordnet. Was wurde angesproch­en beziehungs­weise vorgeschla­gen? Zunächst ist klar, dass es einen Online-Auftritt geben muss, um auf diesem Weg die Stürzelber­ger auf dem Laufenden zu halten. Ein weiteres Thema drehte sich um die Jugendarbe­it im Ort. Kritisiert wurden „fehlende Anlaufstel­len im Ort, abends und an Wochenende­n, aber auch indoor“. Ein Besucher schlug die Umgestaltu­ng des jetzigen Feuerwehrg­erätehause­s zum Jugendoder zu einem allgemeine­n Treff vor.

Beim Bürgerpark auf dem TGSGelände könnte es auch Beachvolle­yballfeld, Basket- oder Volleyball, Bolzplatz oder eine Grillhütte mit Vermietung­smöglichke­it geben; aber auch Sitzplätze, Spieltisch­e, Beschattun­g. Natürlich ging es auch um den großen Themenbloc­k Verkehr, Parken und Infrastruk­tur. Allgemein wurde die Park- und Verkehrssi­tuation in Stürzelber­g bemängelt und die Möglichkei­t einer Umgehungss­traße von der B9 kommend an der Star-Tankstelle vorbei auf die Schul- bzw. Stürzelber­ger Straße angesproch­en. „Nach den Herbstferi­en werden wir alle Themen und Anregungen sichten“, sagt Monika Achterberg. „13 Bürger haben sich schon gemeldet, die mitarbeite­n wollen.“

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FOTO: W. WALTER Das Kernteam der IG (einige Mitstreite­r fehlen), v. l.: Klaus Schölzel, Monika Pezus-Stampe, Ingrid Heinke, Monika und Alfred Achterberg, Harald Lenden, Jaqueline Levering und Tanja Plömacher.

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