Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Neue Bürgerinitiative für Stürzelberg
Nach ihrer Gründung hat die neue „Interessengemeinschaft Zukunft Stürzelberg“ihre Leitlinien vorgestellt und das Dorf aufgerufen, aktiv mitzuwirken. 50 Menschen kamen zum Auftakt. Worum es in nächster Zeit gehen soll.
STÜRZELBERG Bebauung der Faustball-Wiese neben der Tennisanlage der TG Stürzelberg - diese Pläne der Stadt sorgten im Sommer für Aufruhr in Stürzelberg und dürften als erste Geburtsstunde der Interessengemeinschaft gelten, der eine zweite, offizielle folgte, und am Donnerstagabend die erste Bürgerversammlung. Denn engagierte Stürzelberger fanden sich sofort zusammen, um die WohnungsbauPläne auf diesem Areal zu verhindern – mit Erfolg. Jetzt gibt es die „Interessengemeinschaft Zukunft Stürzelberg“, die den ganzen Ort in den Blick nimmt, dabei St. Peter mit einschließt, und die Lebens- und Freizeitqualität für alle Generationen in den Orten verbessern will. Eine konkrete Projektidee gibt es bereits: die Entwicklung eines Bürgerparks auf besagter Wiese.
„Ich glaube, das war ein guter Start“, sagte Monika Achterberg, die damals den Protest von Stürzelbergern in Richtung Öffentlichkeit bündelte. Rund 50 Bürger kamen in die Schützenhalle, um mehr über Motivation und Vorstellungen des Projekts zu hören, dass zu „ihrer“IG werden soll, aber auch um gleich mitzumachen und Ideen einzuspeisen. Denn eines machte Klaus Schölzel, Vorsitzender der Turngemeinde, gleich zu Beginn deutlich: „Die Realisierung konkreter Projekte kann vom Kernteam nicht geleistet werden.“Aber die Unterstützung beim Übergang von der Idee zum konkreten Projekt will man leisten.
Die IG-Gründer sprechen von einem „lebenden Projekt, wir wissen nicht, wohin der Weg uns führen wird“. Ziel sei es, möglichst viele Leute im Dorf zu erreichen. Die IG soll letztlich eine Plattform sein, wo Ideen, Projekte, Meinungen hineingetragen, gesammelt werden können. Aus der Themensammlung sollen dann die besten und vor allem realisierbaren Ideen herausgefiltert werden. Die IG versteht sich als überparteiliche Gruppierung. „Wir wollen nicht gegen Parteien oder Verwaltung arbeiten, sondern mit ihnen“, so Schölzel.
So könnte es laufen: Zuerst ist zu klären, ob ein Projekt realistisch umsetzbar ist. Dann müssten die Pläne mit der Stadt abgestimmt und geklärt werden, wer aktiv mitarbeiten möchte. Gibt es Unterstützung durch ortsansässige Unternehmen, werden Geldmittel benötigt? Wenn der „Realitätscheck“bestanden ist, steht der Gründung eines Projektteams nichts mehr im Wege. Ein solches könnte es schon bald für den „Bürgerpark“als Begegnungsstätte für Menschen aller Altersstufen auf der Faustball-Wiese geben. „Begegnung“soll dabei sowohl bewegungsorientierte Aktivitäten wie Sport und Spiel, als auch Gelegenheiten zum Entspannen, zur Kommunikation und zu kulturellen Aktivitäten
umschließen.
Die Besucher hatten dann die Gelegenheit, selbst Ideen aufzuschreiben. Diese wurden Hauptthemen zugeordnet. Was wurde angesprochen beziehungsweise vorgeschlagen? Zunächst ist klar, dass es einen Online-Auftritt geben muss, um auf diesem Weg die Stürzelberger auf dem Laufenden zu halten. Ein weiteres Thema drehte sich um die Jugendarbeit im Ort. Kritisiert wurden „fehlende Anlaufstellen im Ort, abends und an Wochenenden, aber auch indoor“. Ein Besucher schlug die Umgestaltung des jetzigen Feuerwehrgerätehauses zum Jugendoder zu einem allgemeinen Treff vor.
Beim Bürgerpark auf dem TGSGelände könnte es auch Beachvolleyballfeld, Basket- oder Volleyball, Bolzplatz oder eine Grillhütte mit Vermietungsmöglichkeit geben; aber auch Sitzplätze, Spieltische, Beschattung. Natürlich ging es auch um den großen Themenblock Verkehr, Parken und Infrastruktur. Allgemein wurde die Park- und Verkehrssituation in Stürzelberg bemängelt und die Möglichkeit einer Umgehungsstraße von der B9 kommend an der Star-Tankstelle vorbei auf die Schul- bzw. Stürzelberger Straße angesprochen. „Nach den Herbstferien werden wir alle Themen und Anregungen sichten“, sagt Monika Achterberg. „13 Bürger haben sich schon gemeldet, die mitarbeiten wollen.“