Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bunte Herbstvielfalt auf Schloss Dyck
Auf Dyck ist wieder Schlossherbst – und der lässt kaum Wünsche offen. An rund 130 Ständen werden Produkte für Gartenliebhaber, Lifestyle-Fans und Genießer von Gaumenfreuden angeboten. So war’s am ersten Wochenende.
DAMM Es gibt viele Gründe, den Schlossherbst auf Schloss Dyck zu erleben: Kulinarische Genüsse, Accessoires und Pflanzen für den Garten, hochwertige Mode und – nicht zu vergessen – der frühherbstliche Schlosspark. Während am Freitag die Besucher mit der Sonne um die Wette strahlten, meinte es Petrus am Rest des Wochenendes nicht mehr so gut mit den Gästen. Da bleibt nur ein Trost: Am kommenden Wochenende geht“s weiter.
Kamen am Freitag mehr oder weniger Besucher als in den vergangenen Jahren? Sind die Abstände zwischen den einzelnen Ständen größer geworden oder nicht? Die Wahrnehmungen waren unterschiedlich. Fest stand, dass es wieder unglaublich viel zu sehen gab, dass es an Versuchungen nicht mangelte, den man nachgeben oder widerstehen konnte. „Honigkäse, 36 Monate gereift“, „der wahnsinnigste Eierlikör ever“, „Glüh-Gin mit Vanille – köstlich“: Die Beschreibungen, mit denen für die Produkte geworben wurde, ließen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Schon die Musik klang total entspannt: Das Bistro „Le Petit Paris“zieht Frankophile an wie Motten das Licht. Warum diesen Moment nicht stilecht mit einem Glas Champagner krönen? Wer seinen Garten aufpeppen möchte, wurde ebenfalls nicht nur fündig, sondern hatte die Qual der Wahl: Ein Schaf aus angerostetem Eisen, bunte Windspiele und vieles mehr warteten auf Käufer. Volker Schulte aus Bottrop war ein wenig enttäuscht: „Die Blumen aus Metall waren bis vor kurzem der Renner. Ich merke, dass das Geld nicht mehr so locker sitzt.“
Was passt zum Ambiente des Schlossparks besser als alte Pflanzen? Ute und Reinhard Schenkendorf aus Alpen hatte da einiges zu bieten wie die Faulenzertomate und Wintergemüse, das jetzt auf einen Platz im Hochbeet wartet. Nostalgie schwingt mit, wenn Reinhard Schenkendorf Folgendes sagte: „Diese Salate und Wintergemüse waren sehr verbreitet, als noch keine Lkw-Ladungen voll mit Gemüse aus Spanien kamen.“
Ein Gespräch mit Brigitte Kebrich aus Jülich ist lehrreicher als so mancher Biologieunterricht. Sie hatte unzählige Stauden zu einer wahren Blütenpracht zusammengefügt und erklärte, warum der Herbst diesbezüglich so viel zu bieten hat: „Die
Sommerstauden, die man abgeschnitten hat, blühen jetzt erneut. Zusammen mit den Stauden, die nur im Herbst blühen, ergibt sich eine besondere Blütenfülle.“Da die Sommer immer heißer werden und das Wasser immer kostbarer, hat Brigitte Kebrich immer mehr Pflanzen im Angebot, die kaum Wasser brauchen wie die „Fette Henne“in den unterschiedlichsten Varianten.
Melanie Hecker, Gärtnermeisterin in der Manufaktur Stiftung Schloss Dyck hatte unter anderem Chrysanthemen im Angebot, die es bei richtiger Pflege bis ins nächste Jahr schaffen können. Die grüne Barbour-Pudelmütze fürs stilvolle Gassigehen
oder Raumdüfte waren weitere Highlights in der Manufaktor. Martina Rövenich weiß, dass Gartenliebhaber mehrere Gartenscheren brauchen. Die Auswahl bei ihr war groß, der Umsatz eher überschaubar. Was sie beklagte: „Hier sind sehr viele Sehleute. Sie meint damit Menschen, die gucken, aber nicht kaufen.
Der Grevenbroicher Künstler Jörg Schröder zeigte neueste Arbeiten wie den Eisvogel aus Stahl. Jutta Sievers aus Neuss war in der Orangerie happy: Sie bot die von ihr gestylten Clogs an, die in einer schwedischen Manufaktur hergestellt werden. Der Schlossherbst bietet übrigens auch den kleinen Besuchern was: Da ist zum Beispiel die Rollende Waldschule, zwei Alpakas warten darauf, gestreichelt zu werden, und für kleine Draufgänger ist die Stohhüpfburg genau das Richtige.