Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bunte Herbstviel­falt auf Schloss Dyck

Auf Dyck ist wieder Schlossher­bst – und der lässt kaum Wünsche offen. An rund 130 Ständen werden Produkte für Gartenlieb­haber, Lifestyle-Fans und Genießer von Gaumenfreu­den angeboten. So war’s am ersten Wochenende.

- VON RUDOLF BARNHOLT

DAMM Es gibt viele Gründe, den Schlossher­bst auf Schloss Dyck zu erleben: Kulinarisc­he Genüsse, Accessoire­s und Pflanzen für den Garten, hochwertig­e Mode und – nicht zu vergessen – der frühherbst­liche Schlosspar­k. Während am Freitag die Besucher mit der Sonne um die Wette strahlten, meinte es Petrus am Rest des Wochenende­s nicht mehr so gut mit den Gästen. Da bleibt nur ein Trost: Am kommenden Wochenende geht“s weiter.

Kamen am Freitag mehr oder weniger Besucher als in den vergangene­n Jahren? Sind die Abstände zwischen den einzelnen Ständen größer geworden oder nicht? Die Wahrnehmun­gen waren unterschie­dlich. Fest stand, dass es wieder unglaublic­h viel zu sehen gab, dass es an Versuchung­en nicht mangelte, den man nachgeben oder widerstehe­n konnte. „Honigkäse, 36 Monate gereift“, „der wahnsinnig­ste Eierlikör ever“, „Glüh-Gin mit Vanille – köstlich“: Die Beschreibu­ngen, mit denen für die Produkte geworben wurde, ließen einem das Wasser im Mund zusammenla­ufen.

Schon die Musik klang total entspannt: Das Bistro „Le Petit Paris“zieht Frankophil­e an wie Motten das Licht. Warum diesen Moment nicht stilecht mit einem Glas Champagner krönen? Wer seinen Garten aufpeppen möchte, wurde ebenfalls nicht nur fündig, sondern hatte die Qual der Wahl: Ein Schaf aus angerostet­em Eisen, bunte Windspiele und vieles mehr warteten auf Käufer. Volker Schulte aus Bottrop war ein wenig enttäuscht: „Die Blumen aus Metall waren bis vor kurzem der Renner. Ich merke, dass das Geld nicht mehr so locker sitzt.“

Was passt zum Ambiente des Schlosspar­ks besser als alte Pflanzen? Ute und Reinhard Schenkendo­rf aus Alpen hatte da einiges zu bieten wie die Faulenzert­omate und Wintergemü­se, das jetzt auf einen Platz im Hochbeet wartet. Nostalgie schwingt mit, wenn Reinhard Schenkendo­rf Folgendes sagte: „Diese Salate und Wintergemü­se waren sehr verbreitet, als noch keine Lkw-Ladungen voll mit Gemüse aus Spanien kamen.“

Ein Gespräch mit Brigitte Kebrich aus Jülich ist lehrreiche­r als so mancher Biologieun­terricht. Sie hatte unzählige Stauden zu einer wahren Blütenprac­ht zusammenge­fügt und erklärte, warum der Herbst diesbezügl­ich so viel zu bieten hat: „Die

Sommerstau­den, die man abgeschnit­ten hat, blühen jetzt erneut. Zusammen mit den Stauden, die nur im Herbst blühen, ergibt sich eine besondere Blütenfüll­e.“Da die Sommer immer heißer werden und das Wasser immer kostbarer, hat Brigitte Kebrich immer mehr Pflanzen im Angebot, die kaum Wasser brauchen wie die „Fette Henne“in den unterschie­dlichsten Varianten.

Melanie Hecker, Gärtnermei­sterin in der Manufaktur Stiftung Schloss Dyck hatte unter anderem Chrysanthe­men im Angebot, die es bei richtiger Pflege bis ins nächste Jahr schaffen können. Die grüne Barbour-Pudelmütze fürs stilvolle Gassigehen

oder Raumdüfte waren weitere Highlights in der Manufaktor. Martina Rövenich weiß, dass Gartenlieb­haber mehrere Gartensche­ren brauchen. Die Auswahl bei ihr war groß, der Umsatz eher überschaub­ar. Was sie beklagte: „Hier sind sehr viele Sehleute. Sie meint damit Menschen, die gucken, aber nicht kaufen.

Der Grevenbroi­cher Künstler Jörg Schröder zeigte neueste Arbeiten wie den Eisvogel aus Stahl. Jutta Sievers aus Neuss war in der Orangerie happy: Sie bot die von ihr gestylten Clogs an, die in einer schwedisch­en Manufaktur hergestell­t werden. Der Schlossher­bst bietet übrigens auch den kleinen Besuchern was: Da ist zum Beispiel die Rollende Waldschule, zwei Alpakas warten darauf, gestreiche­lt zu werden, und für kleine Draufgänge­r ist die Stohhüpfbu­rg genau das Richtige.

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FOTOS (2): J. MICHAELIS Beim Dycker Schlossher­bst finden die Besucher zahlreiche Dekoration­sideen für den heimischen Garten.
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Auf einen schönen Schlossher­bst: An den Ständen können unterschie­dliche Weinsorten gekostet werden.

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