Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Kalenderblatt
05.10.1995
Beim Blick in den Sternenhimmel sind bei optimaler
Sicht und ohne Licht- oder Luftverschmutzung zwischen
3000 und 6000 Sterne zu sehen. Bei den meisten von ihnen handelt es sich um massereiche, selbstleuchtende Himmelskörper aus Gas oder Plasma – ähnlich unserer Sonne. Die einzigen Planeten, die wir mit bloßem Auge sehen können, gehören zu unserem eigenen Sonnensystem, darunter Jupiter, Saturn und Venus. Lange fragten sich Astronomen, ob sich bei den Tausenden Sternen am Himmel weitere Planeten befinden könnten. Viele Wissenschaftler suchten danach – lange vergeblich. Am 5. Oktober 1995 entdeckten die Schweizer Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz (Foto, v. l.) den ersten sogenannten Exoplaneten – einen Planeten, der außerhalb unseres Sonnensystems um einen eigenen, sonnenähnlichen Himmelskörper kreist. „Ihr“Planet bewegt sich in einer Umlaufbahn um den Stern 51 Pegasi, der sich von der Erde aus gesehen im Sternbild Pegasus befindet. Der Planet, der später den Namen Dimidium erhielt, ist von der Masse her mit unserem Jupiter vergleichbar, wobei auf ihm eine deutlich höhere Oberflächentemperatur von mehr als 900 Grad Celsius herrscht. Er wird deshalb der Klasse Hot Jupiter zugerechnet. Mayors und Queloz‘ Entdeckung markierte einen Durchbruch für die Astronomie. Mittels verbesserter Methoden und neuer Instrumente wurden in den folgenden Jahren immer mehr Exoplaneten entdeckt, ihre Zahl liegt mittlerweile bei mehr als 5000. Im Jahr 2019 wurden Mayor und Queloz für ihre Entdeckung mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.
Die Entdeckung des ersten Exoplaneten