Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bürgerinfo vor Rodungen im Pappelwäldchen
NORDSTADT (-nau) Der Bau des Stingesbachsammlers ist beschlossene Sache und damit auch die Rodung zumindest eines Teils des sogenannten Pappelwäldchens zwischen dem Further Kirmesplatz und der Bahnstrecke Neuss-Krefeld. Daran ändern auch die mehr als 1000 Unterschriften nichts, die von Anwohnern eingesammelt wurden oder auf eine Online-Petition zurückgehen. Bevor allerdings die Infrastruktur Neuss den ersten Baum fällen lässt, sagt Betriebsleiter Johannes Steinhauer eine Bürgerinformationsveranstaltung zu. Sie war aus Sicht der CDU das Mindeste, was zugesagt werden musste, um auf die Bedenken der Anwohner einzugehen. „Das Thema bewegt die Menschen auf der Furth sehr“, sagt die Stadtverordnete Monika Mertens-Marl. „Man kann den Leuten das nicht einfach so vor die Nase setzen“.
Aus Sicht der Kooperation von SPD, Grünen und UWG/Aktiv aber ändert sich dadurch an der Sachlage nichts mehr. Man müsse zu gefassten Beschlüssen stehen, meint Peter Ott (SPD). Und der Beschluss in diesem Fall stammt schon aus dem Jahr 2018, als mit dem Generalentwässerungsplan auch ein – zumindest mittelfristig – anzulegendes Regenrückhaltebecken am Kirmesplatz festgezurrt wurde. Der alte Sammler aus dem Jahr 1957 ist einsturzgefährdet und muss erneuert und dabei vergrößert werden. Das soll nicht im heutigen Trassenverlauf geschehen, weil dann noch ein Weg anzulegen wäre, um den Kanal unterhalten zu können. Der neue Kanal verschwindet nun unter dem drei Meter breiten Fußweg. Für seinen Bau muss eine zehn Meter breite Schneise gerodet und danach wieder aufgeforstet werden. Zu dieser Variante, die die geringsten Eingriffe in die Aue bedeutet, gibt es laut ISN keine Alternativen.