Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Wo Bäume das Klima schützen können
Bäume sind lebenswichtig. Sie nehmen Kohlendioxid aus der Luft auf und sorgen auch für Regen. Auf vielen Flächen könnten neue Bäume gepflanzt werden.
Immer weiter breitet sich die Wüste aus. Dadurch bedroht sie auch die Menschen in den Städten. Vor allem die Hauptstadt des Landes China war betroffen. Regelmäßig wurde Peking von fiesen Sandstürmen heimgesucht. Um das Vorrücken der Wüste Gobi aufzuhalten, startete man in China vor mehr als 40 Jahren ein irres Projekt: Eine grüne Mauer sollte entstehen.
Dazu wurden auf einer riesigen Fläche Millionen Büsche und Bäume gepflanzt. Das Projekt hatte Erfolg, die Sandstürme wurden weniger. „Es ist aber auch sehr viel schiefgegangen“, sagt Wissenschaftler Martin Herold. Schließlich ist es sehr aufwendig, eine Wüste zu begrünen.
Martin Herold hat untersucht, was geschieht, wenn man Wälder wiederaufforstet. Vor allem den Wasserkreislauf hat er erforscht. Bäume zu pflanzen ist an sich eine super Sache. Erstens nehmen Bäume das klimaschädliche Gas Kohlendioxid aus der Luft auf. Je weniger CO2 in der Luft ist, desto weniger erwärmt sich die Erde. Wälder helfen also dabei, unser Klima zu schützen. „Zweitens sind Bäume wichtig für die Biodiversität“, erklärt Martin Herold. Das bedeutet, dass in den Wäldern viele verschiedene Tierarten einen Lebensraum finden: „Drittens sind Bäume wahnsinnig wichtig für den Wasserkreislauf.“Bäume verdunsten über ihre Blätter große Mengen
an Wasser. Dieses steigt in die Luft auf und kommt anderswo als Regen wieder herunter. Mithilfe von Satellitenbildern hat er untersucht, wo es überall Wald gibt und wie es den Bäumen dort geht. In einem zweiten Schritt hat er dann errechnet, an welchen Orten überall Wald wachsen könnte. Dabei kam er auf eine Fläche von etwa neun Millionen Quadratkilometern. Das ist in etwa so groß wie das Land USA.
„Man kann aber nicht einfach so irgendwo Wald wachsen lassen“, räumt der Fachmann ein: „Es ist sehr aufwendig, man muss genau überlegen, wo es Sinn macht.“In einigen Gegenden könnte die Wiederaufforstung sogar zu neuen Problem führen – etwa in Gegenden in Afrika, wo das Wasser ohnehin schon knapp ist. dpa