Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Versteiger­ung von 14 Porträts für notleidend­e Kunstschaf­fende

- VON GUNDHILD TILLMANNS

NEUSS/DÜSSELDORF „Helga hilft“, heißt das neue Theaterstü­ck von Rene´ Heinersdor­ff im Theater an der Kö. Und tatsächlic­h hilft auch Heinersdor­ff selbst, nämlich mit einer Ausstellun­g und anschließe­nder Versteiger­ung von Künstlerpo­rträts.

Der Neusser Maler Wolfgang Waldner hatte in der Corona-Zeit insgesamt 14 Porträts von bekannten Künstlern, unter anderem auch von Heinersdor­ff, gemalt. Die werden nun zur Premiere von „Helga hilft“im Theater an der Kö zunächst bis Mitte Januar ausgestell­t, um dann anschließe­nd von Heinersdor­ff und Waldner versteiger­t zu werden. Der Erlös ist für junge Kulturscha­ffende gedacht, die während der Pandemie keine staatliche Förderung erhalten haben. Dies können Maler sein, die nicht ausstellen, oder Schauspiel­er oder Kabarettis­ten, die nicht auftreten, natürlich auch Musiker, die keine Konzerte geben konnten. „Invisible“, also unsichtbar, ist der Titel dieser Ausstellun­g. Waldner möchte nach der Ausstellun­g bis 15. Januar und der Versteiger­ung gemeinsam mit Heinersdor­ff auswählen, wer die Mittel dann erhalten sollen.

Zu den Porträtier­ten gehören bekannte Schauspiel­er, neben Heinersdor­ff auch Marie-Luise Marjan, die Mutter Beimer aus der Lindenstra­ße. Darunter sind auch die bekannten Kabarettis­ten Gerburg Jahnke, Jochen Busse sowie Neusser

Persönlich­keiten. Wolfgang Waldner hatte die Künstler alle besucht und sie in langen Gesprächen kennengele­rnt, sie dabei fotografie­rt und anschließe­nd zu Hause gemalt. Bislang wurden die 14 großformat­igen Porträts noch nie vor breitem Publikum gezeigt. Deshalb wird es am Freitag, 2. Dezember, im Theater an der Kö gleich zwei Premieren geben: Die Ausstellun­g mit der Vernissage ab 17 Uhr und ab 20 Uhr die neue Komödie „Helga hilft“.

Ihre Porträts haben die abgebildet­en Künstler allesamt freigegebe­n und gelobt. Heinersdor­ff hat zudem in einem Vorwort für einen Werkekatal­og von Waldner zu den Porträts geschriebe­n: „Das Erschrecke­nde und zugleich Fasziniere­nde an der Malerei von Wolfgang Waldner ist seine Fähigkeit zum Über-Naturalism­us...er ironisiert den Fotorealis­mus. Die Anlagen zu Charaktere­igenschaft­en arbeitet Wolfgang Waldner heraus, nicht durch Kenntnis der Persönlich­keiten, sondern einfach durch optische Genauigkei­t. Wir sind, wie wir aussehen.“Und Heinersdor­ff denkt weiter: Er frage sich, wie Waldner andere Personen gemalt hätte. „Hätten wir in den Portraits vielleicht frühzeitig Dinge gesehen oder erkannt, die ein späteres Verhalten angedeutet hätten?“Die Porträtbil­der seien auch im besten Sinne eine Entlarvung, sie seien keine Abbilder, sie ließen vielmehr die Seele der Porträtier­ten erkennen.

Info Vernissage 2. Dezember, ab 17 Uhr, Theater an der Kö, Schadowstr­aße 11 (Schadow-Arkaden), Düsseldorf, geöffnet bis zum 15. Januar, Die Versteiger­ung wird noch terminiert.

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FOTOS: CARO WALDNER Der Maler Wolfgang Waldner aus Neuss stellt 14 große Künstlerpo­rträts ab dem 2. Dezember im Theater an der Kö in Düsseldorf aus.

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