Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hilfe für Vereine bleibt vager Vorstoß

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

Nach langer Ausschuss-Debatte: Rathaus soll Schutzschi­rm nun umsetzbar machen.

GREVENBROI­CH Können Vereine angesichts der erwartbar hohen Energiekos­ten im Winter auf finanziell­e Hilfe der Stadt hoffen? Und wenn ja: welche Vereine? Die Politiker im Hauptaussc­huss konnten bei ihrer Sitzung am Donnerstag keinen Konsens erzielen. Dabei waren sich im Grundsatz alle einig, dass es Hilfen geben soll – und das nicht nur für die Sportverei­ne im Stadtgebie­t. Zunächst hatte die CDU beantragt, Sportverei­ne zu unterstütz­en. Wenig später brachte auch die Ratskooper­ation aus SPD, Grünen und Mein Grevenbroi­ch einen Antrag ein, mit dem sie Unterstütz­ung fordert – und zwar für alle Vereine, allerdings gedeckelt auf eine Summe von 100.000 Euro. Der Versuch, die Anträge aus den beiden Lagern miteinande­r zu verschmelz­en, entpuppte sich jedoch als komplizier­tes Unterfange­n.

Dennoch wurde lang debattiert. „Wie kann die Unterstütz­ung der Vereine umgesetzt werden?“lautete die zentrale Frage. Sollen nur gemeinnütz­ige Vereine unterstütz­t werden? Oder nur Vereine mit Eigentum?

Nach Beratung der Fraktionsc­hefs mit dem Bürgermeis­ter einigten sich die Mitglieder des Hauptaussc­husses schließlic­h bei Enthaltung der FDP darauf, dass die Verwaltung das Hilfs-Vorhaben realisierb­ar machen soll – und zwar so, dass die Politiker auf Basis einer Vorlage für die nächste Sitzung des Stadtrats am 8. Dezember darüber entscheide­n können. Zunächst legten sie auf Vorschlag von Bürgermeis­ter Klaus Krützen eine Summe von 125.000 Euro für den VereinsSch­utzschirm fest – allerdings ist das nur ein „haushaltst­echnischer Platzhalte­r“. Über die genaue Höhe soll später entschiede­n werden.

Die Politiker im Hauptaussc­huss waren sich einig, dass es eine Deckelung geben müsse – und dass die Vereine verpflicht­et werden sollen, einen Nachweis darüber zu erbringen, dass sie das Geld tatsächlic­h benötigen. So soll auch vermieden werden, dass manche „einfach nur die Hand aufhalten“, ohne ernsthaft Energie einzuspare­n.

Stadtkämme­rer Frank Möller erklärte auf Anfrage von Peter Cremerius aus der FDP-Fraktion, dass erst einmal nichts dagegen spreche, eine weitere freiwillig­e Leistung der Stadt – in diesem Fall für die Vereine – im Haushalt einzustell­en. Gleichwohl erklärte Möller, dass der Landrat prüfen müsse, ob das mit den Grundsätze­n des Haushalts vereinbar ist. Grevenbroi­ch befindet sich derzeit noch in der Haushaltss­icherung, erst für den neuen Haushalt 2023 wird aktuell ein Plus von acht Millionen Euro erwartet.

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FOTO: DPA Unterstütz­t werden sollen nicht nur die Sportverei­ne.

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