Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Zwei Szenarien für die Römer-Therme
Eine städtische Delegation hat auf einer Messe Erkenntnisse für die weitere Planung gesammelt.
DORMAGEN (schum) In der Dezember-Ratssitzung wird die Zukunft der Römer-Therme eine wichtige Rolle spielen. Dort will die Verwaltung ein Konzept vorlegen, wie es mit dem bisherigen Ganzjahresfreibad weitergeht, das angesichts der enormen Energiekosten vor der Pleite steht. Interessante Erkenntnisse liegen inzwischen von der Bädermesse „interbad“in Stuttgart vor, die eine kleine Delegation der Stadt im vergangenen Monat besucht hat.
Gespräche vor Ort, insbesondere auch mit der Deutschen Gesellschaft für das Badwesen, haben nach Aussage der Stadt ergeben, dass „das Anliegen umfassend betrachtet werden muss und hinsichtlich der Optimierung der Technik ein Ingenieurbüro hinzugezogen werden sollte“, so Stadtsprecher Nils Heinichen. „Um eine zielgerichtete Prüfung in die Wege leiten zu können, bedarf es Vorgaben der Politik hinsichtlich des gewünschten Zieles.“Dabei würden sich aus Sicht der Teilnehmer zwei mögliche Lösungswege abzeichnen:
1. Weiterführung des Ganzjahresbetriebs mittels einer umfassender energetischer Betrachtung und
Sanierung mit Heranziehung eines Ingenieurbüros. Mögliche Maßnahmen wären dabei eine Überdachung der Parkflächen mittels Solarkollektoren; der Einsatz von Solarabsorbern zur Wärmwassereinspeisung; der Einsatz von energieeffizienten Pumpen- und Umwälzanlagen sowie von Wärmepumpen etc.; die effiziente Wärmerückgewinnung vor allem des Warmwasserdestillats und eine Gebäudedämmung. 2. Weiterführung des Betriebes wie ein „normales“Freibad mit festzulegenden Schließzeiten nach Vorgaben der Politik und ein Weiterbetrieb des Lehrschwimmbeckens einhergehend mit dessen Überdachung.
Was die Öffnungszeiten im Stadtbad „Sammy“s betrifft, prüft der Sportservice aktuell mit der Stadtbadund Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD), inwieweit Möglichkeiten bestehen, die Öffnungszeiten auszuweiten. Heinichen: „Ein spruchreifes Ergebnis gibt es derzeit noch nicht.“
Nach Aussage aus dem Rathaus ist es „grundsätzlich das langfristige Ziel des Bürgermeisters, die Römer -Therme wieder ganzjährig zu öffnen“, sagt der Stadtsprecher. „Allerdings ist dies angesichts der immens gestiegenen Energiekosten derzeit nicht realisierbar. Denkbar wäre dies erst bei Nutzung anderer Energiequellen, bspw. Erdwärme oder Fotovoltaik.“In den Wintermonaten Januar bis März 2023 ist das Bad daher voraussichtlich geschlossen. Entgegen Gerüchten in Dormagen sei es nicht so, dass Bürgermeister Erik Lierenfeld Gespräche mit Bayer oder Currenta zu einer möglichen finanziellen Beteiligung an den Betriebskosten des Schwimmbads geführt habe.
Der von der Politik im Oktober beschlossene Arbeitskreis ist einmal zusammengekommen. In dieser Sitzung wurden zunächst Arbeitsaufträge verteilt. Die zweite Sitzung soll noch im November stattfinden.
Aktuell läuft eine von zwei Dormagenerinnen initiierte Petition „Römer-Therme ganzjährig geöffnet lassen“auf dem Portal „change. org. Bis gestern Mittag gab es dort 4112 Unterschriften.