Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
So hilft evangelische Kirche bei hohen Energiekosten
DORMAGEN (schum) Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde, die wegen der gestiegenen Energiepreise in finanzielle Schwierigkeiten geraten, können auf Hilfe hoffen. Auf der Presbyteriumssitzung haben die Teilnehmer beschlossen, die Mehreinnahmen, die die Gemeinde aufgrund der Energiepauschale erhält, weiterzugeben. „Es geht um 16.000 Euro“, sagt Kirchmeister Hans-Werner Wenzel, „die wir um viertausend Euro aus unserer Diakonie-Rücklage aufstocken, um damit einen 20.000 Euro großen Fonds zu bilden, aus dem Gemeindemitglieder unterstützen wollen, die Probleme mit der Begleichung ihrer Energierechnung haben.“Jetzt hat das Presbyterium festgelegt, wie die Regularien für eine Auszahlung aussehen.
Antragsberechtigt sind Gemeindeglieder der evangelischen Kirchengemeinde Dormagen. Kirchmeister Wenzel weiter: „Je Haushalt wird ein maximaler Zuschuss von 500 Euro zum Ausgleich der aktuellen Heizkostenabrechnung gewährt.“Dabei gilt dieser Zuschuss nicht für aufgelaufene Verbindlichkeiten. Der Nachweis erfolgt über die letzte Heizkostenabrechnung. Die Bedürftigkeitsprüfung erfolgt über den letzten Einkommensnachweis. Wer einen Antrag stellen möchte, richtet diesen per Mail an wenzel@ekd-online.info
Warum hat die Kirchengemeinde diesen Fond gebildet? „Wir fühlen uns mitverantwortlich, Gemeindemitgliedern zu helfen“, erklärt Geschäftsführer Wenzel. Anders als bei der katholischen Kirche könne man niederschwellig eigenständig solche Entscheidungen treffen, ist er dankbar. Das Thema Energiesparen ist in der evangelischen Gemeinde, die über ihr Sozialwerk auch Träger von Kindertagesstätten ist, bedeutsam. „Unsere Marschroute ist schon seit geraumer Zeit, bei Kita-Neubauten nicht mehr auf fossile Brennstoffe zu setzen“, erklärt der Geschäftsführer. Bei den beiden letzten Neubauten in Delhoven und in Horrem wurde auf Erdwärme verbunden mit Solarenergie gesetzt. Die Kita Markuskirche profitiert vom Neubau in Horrem, wo Solarenergie gespeichert werden kann. Bei der Budgetplanung wurde eine Verdoppelung der Energiekosten von 40.000 auf 80.000 Euro für 2023 veranschlagt.