Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Quelle unseres Wohlstands

- Hans-Joachim Lohmann Ratingen Helge Hans Burghardt Monheim

Bundeskanz­ler noch abschließt. Ihm traut mittlerwei­le im Parlament, außer seinen immer gleichen Abnickern, niemand mehr! Trotz Warnungen aller demokratis­chen Parteien im Deutschen Bundestag setzte sich Scholz mit seinen letzten Getreuen, oder wie man sie auch sonst nennen mag, durch. Durch den andauernde­n Streit innerhalb der Ampel ist es nur eine Frage der Zeit, bis hoffentlic­h bald ein Misstrauen­santrag im Bundestag gegenüber Scholz eingebrach­t wird.

Wir haben es bei China mit einem Volk von mehr als 1,4 Milliarden Menschen zu tun, das sind 20-mal so viele, wie in Deutschlan­d leben. Die haben ihre eigene Geschichte und Kultur. Wollen wir ernsthaft glauben, wir könnten mit Sanktionen und Belehrunge­n dort etwas ändern? Und sind wir Deutschen im Übrigen nicht die Allerletzt­en, die die moralische Keule schwingen dürfen? Die Geschichte lässt grüßen! China ist für unser Land der zweitwicht­igste Handelspar­tner. Wir sollten nicht hysterisch den 24,9-Prozent-Einstieg in ein einzelnes Hafentermi­nal in Hamburg mit unserer fatalen Abhängigke­it vom russischen Gas vergleiche­n. Wir sollten lieber froh sein, dass wenigstens diese Quelle unseres Wohlstands noch gepflegt wird.

Zu „Bei Ankunft Luftalarm“(RP vom 26. Oktober): Sie berichten über den Besuch des Bundespräs­identen Frank-Walter Steinmeier in der ukrainisch­en Kleinstadt Korjukiwka, ohne zu erwähnen, dass diese Stadt seinerzeit der Ort eines der schlimmste­n Verbrechen der Deutschen im Zweiten Weltkrieg während der Besetzung der Ukraine geworden ist: Dort wurden nach der Beschreibu­ng im Buch „Ukraine verstehen“von Steffen Dobbert 6700 Einwohner ermordet, davon die meisten erschossen, verbrannt in der Ziegelfabr­ik oder in ihren eigenen Häusern. Unter den später nur noch 1893 Identifizi­erten befanden sich 1097 Frauen und 704 Kinder. Dobbert schreibt: „Das Massaker von Korjukiwka ist nach dem Holocaust europaweit das zahlenmäßi­g blutigste der Nazis an Zivilisten.“Ich denke, der Bundespräs­ident hat die Stadt Korjukiwka für seinen Besuch in der Ukraine sehr bewusst ausgesucht.

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Franz-Josef Pesch Korschenbr­oich
FOTO: KAY NIETFELD/DPA Bundeskanz­ler Olaf Scholz (links) traf bei seinem Besuch in China mit Li Keqiang, dem Ministerpr­äsident der Volksrepub­lik, zusammen. Franz-Josef Pesch Korschenbr­oich

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