Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Quelle unseres Wohlstands
Bundeskanzler noch abschließt. Ihm traut mittlerweile im Parlament, außer seinen immer gleichen Abnickern, niemand mehr! Trotz Warnungen aller demokratischen Parteien im Deutschen Bundestag setzte sich Scholz mit seinen letzten Getreuen, oder wie man sie auch sonst nennen mag, durch. Durch den andauernden Streit innerhalb der Ampel ist es nur eine Frage der Zeit, bis hoffentlich bald ein Misstrauensantrag im Bundestag gegenüber Scholz eingebracht wird.
Wir haben es bei China mit einem Volk von mehr als 1,4 Milliarden Menschen zu tun, das sind 20-mal so viele, wie in Deutschland leben. Die haben ihre eigene Geschichte und Kultur. Wollen wir ernsthaft glauben, wir könnten mit Sanktionen und Belehrungen dort etwas ändern? Und sind wir Deutschen im Übrigen nicht die Allerletzten, die die moralische Keule schwingen dürfen? Die Geschichte lässt grüßen! China ist für unser Land der zweitwichtigste Handelspartner. Wir sollten nicht hysterisch den 24,9-Prozent-Einstieg in ein einzelnes Hafenterminal in Hamburg mit unserer fatalen Abhängigkeit vom russischen Gas vergleichen. Wir sollten lieber froh sein, dass wenigstens diese Quelle unseres Wohlstands noch gepflegt wird.
Zu „Bei Ankunft Luftalarm“(RP vom 26. Oktober): Sie berichten über den Besuch des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in der ukrainischen Kleinstadt Korjukiwka, ohne zu erwähnen, dass diese Stadt seinerzeit der Ort eines der schlimmsten Verbrechen der Deutschen im Zweiten Weltkrieg während der Besetzung der Ukraine geworden ist: Dort wurden nach der Beschreibung im Buch „Ukraine verstehen“von Steffen Dobbert 6700 Einwohner ermordet, davon die meisten erschossen, verbrannt in der Ziegelfabrik oder in ihren eigenen Häusern. Unter den später nur noch 1893 Identifizierten befanden sich 1097 Frauen und 704 Kinder. Dobbert schreibt: „Das Massaker von Korjukiwka ist nach dem Holocaust europaweit das zahlenmäßig blutigste der Nazis an Zivilisten.“Ich denke, der Bundespräsident hat die Stadt Korjukiwka für seinen Besuch in der Ukraine sehr bewusst ausgesucht.