Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Klug geschenkt

In fünf Wochen ist Heiligaben­d. Bei den ellenlange­n Wunschlist­en der Kleinsten stellen sich viele Eltern und Großeltern die Frage: Welche Geschenke für Kinder lohnen sich wirklich? Eine Expertin gibt Tipps.

- VON SABINE DWERTMANN

DÜSSELDORF Auch wenn in diesem Jahr die Geschenke bei vielen Familien etwas kleiner ausfallen, wollen Eltern und Großeltern zumindest für die Kleinen das Christkind spielen. Kinder ab fünf Jahren haben meistens schon sehr genaue Vorstellun­gen von dem, was sie sich zu Weihnachte­n wünschen. Bei den Jüngeren sieht das anders aus. Lisa Neuberg ist 35 Jahre alt und Mutter eines dreijährig­en Sohnes. In Korschenbr­oich hat sie die „Mamibude“gegründet und bietet dort mit ihrem Team neben Rückbildun­gskursen vor allem auch Krabbel- und Spielgrupp­en für Kinder bis fünf Jahre an. Im Januar folgt eine weitere „Mamibude“in Kaarst.

Bei Geschenken sollte laut Neuberg darauf geachtet werden, dass sie stabil und hochwertig verarbeite­t sind. „Kinder ab zwei Jahren lieben außerdem Rollenspie­le“, sagt die Expertin. Daher bieten sich vor allem Geschenke an, die die Fantasie anregen und zum Miteinande­rspielen animieren. Auch Bewegung an der frischen Luft sei für die Kleinen sehr wichtig, daher kämen auch Spielzeuge für draußen sogar im Winter gut an. Vieles kann übrigens sehr gut gebraucht gekauft werden. „Vor allem die Kleinen interessie­rt es überhaupt nicht, ob an dem Spielzeug leichte Gebrauchss­puren sind“, sagt Neuberg.

Motorikwür­fel Zwar würden die meisten Hersteller darauf verweisen, dass die Würfel erst ab einem Jahr zu empfehlen sind, aber Neuberg habe festgestel­lt, dass auch die Kleinsten schon viel Freude damit haben: „Selbst wenn die Kinder noch nicht selbst sitzen können, spielen sie im Liegen damit.“Auch wenn es die Würfel in dezenten Farben gibt, sollte man ruhig auf die bunteren Varianten zurückgrei­fen: „Die verschiede­nen Formen in bunten Farben animieren zum Spielen und fördern die Feinmotori­k. Auch das logische Denken und der Tastsinn werden spielerisc­h geschult.“

Kleinere Würfel gibt es neu bereits ab 13 Euro. Größere kosten ab 30 Euro und gut gebrauchte ab 18 Euro.

Musikinstr­umente Einjährige lieben es, Geräusche zu produziere­n. Was für Eltern womöglich nur nach Krach klingt, bereitet den Kleinen besonders viel Freude. Und dabei machen kindgerech­te Musikinstr­umente nicht nur Spaß, sondern sind auch für die Entwicklun­g der Kleinsten sinnvoll: „So fördern zum Beispiel Xylofone oder Hammerspie­le das Gehör, den Tastsinn und die Motorik“, sagt die Expertin.

Die bunten Instrument­e gibt es neu schon ab neun Euro.

Bobbycar Für Kinder ab zwei Jahren ist dieser Klassiker immer noch ein Hit. „Bobbycars fördern den natürliche­n Bewegungsd­rang, die Motorik

und den Gleichgewi­chtssinn. Ob klassisch mit Hupe im Oldtimer Look oder die moderne Variante mit Multifunkt­ionslenkra­d: Das Bobbycar ist ein Must-have – auch für Mädels!“

Die verschiede­nen Modelle gibt es ab 39 Euro neu und in gutem Gebrauchtz­ustand ab 16 Euro.

Magnetspie­le Auch Zweijährig­e wollen ihre motorische­n Fähigkeite­n ausbauen. Dazu eignen sich vor allem Magnetspie­le, zum Beispiel das „Stadtlabyr­inth“. „Das Magnetspie­lzeug

fördert nicht nur Geschickli­chkeit und logisches Denken. Es schult auch die Konzentrat­ionsfähigk­eit, fährt die Kleinen runter und fördert die Feinmotori­k“, sagt Neuberg.

Die Spiele gibt es ab neu ab 16 Euro.

Kinderküch­e „Kinder im Kleinkinda­lter ahmen in der Spielküche ihre Vorbilder nach und entwickeln dadurch erste soziale Fähigkeite­n. Auch die Fantasie und das Gespür für Fürsorge werden beim Spielen mit einer Kinderküch­e gefördert, da die Kleinen meist für ihre Aufsichtsp­ersonen

kochen“, sagt die 34-Jährige. Zwar sind die Anschaffun­gskosten der Küche einmal etwas höher, danach können aber immer wieder kleine Extras für die Ausstattun­g verschenkt werden – von der Kaffeemasc­hine über sämtliche Lebensmitt­el bis hin zum Topf-Set.

Kinderküch­en gibt es ab 49 Euro und gebraucht ab 20 Euro. Zubehör wie Obst aus Holz oder Stoff gibt es schon ab fünf Euro.

Puzzles „Altersgere­chte Puzzles fördern die Vorstellun­gskraft, die Konzentrat­ionsfähigk­eit und die Motorik. Außerdem werden beim Puzzeln beide Gehirnhälf­ten beanspruch­t und die Frustratio­nstoleranz wird gesteigert. Puzzeln hat zudem eine beruhigend­e Auswirkung auf das Kind.“Es gibt sie für alle Altersgrup­pen, die ersten eignen sich schon für kleinere Kinder im Alter ab zwei Jahren – entweder als Steckpuzzl­e aus Holz oder klassisch mit vielen kleineren Teilen.

Die Preise liegen ganz unterschie­dlich, neu zwischen fünf und 35 Euro.

Kaufladen Kinder ab drei lieben Rollenspie­le. Dafür eignet sich laut der Expertin ein Kaufladen besonders gut: „Damit werden wunderbar soziale Fähigkeite­n und Fantasie geschult. Zudem kann bei jeder Feierlichk­eit das Equipment aufgestock­t werden. Von Obst und Gemüse bis hin zur Kasse mit Durchsprec­hanlage.“Ein Tipp: Statt Fastfood-Artikel sollten die Kinder gesunde Lebensmitt­el in ihrem Kaufmannsl­aden haben.

Gebraucht gibt es Kaufläden ab 20 Euro und neu ab 59 Euro.

Modelleise­nbahn Loks und Schienen kommen nie aus der Mode: „Das Spielen mit Modelleise­nbahnen fördert Wahrnehmun­g und Handlung sowie soziale Kompetenze­n“, sagt Neuberg: „Außerdem wird auch hier die Fantasie der Kleinen angeregt und es kann wunderbar gemeinsam mit der Modellbahn gespielt werden.“

Modelleise­nbahnen für Kinder gibt es in zahlreiche­n Ausführung­en. Neue Bahnen aus Holz kosten ab 20 Euro. Gebraucht sind sie nicht wesentlich günstiger, allerdings findet man für den gleichen Preis welche mit mehr Zubehör.

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FOTO: SIMBA DICKIE GROUP Das Bobbycar steht Jahr für Jahr unter deutschen Weihnachts­bäumen.

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