Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kreis erhöht Gebühr für Entsorgung des Restabfall­s

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RHEIN-KREIS (-nau) Die gute Nachricht vorweg: Wer etwa den Keller entrümpelt und den Müll abschließe­nd selbst zur Deponie nach Grefrath oder einer anderen Kleinanlie­ferstelle des Kreises bringt, zahlt auch im nächsten Jahr dafür nur zehn Euro. Faktisch löse jede Privatanli­eferung zwar Kosten in Höhe von 26 Euro aus, rechnete Ulrich Wahlen den Mitglieder­n des Kreisumwel­tausschuss­es am Donnerstag­abend vor, doch wollen der Kreis und die Mitgliedko­mmunen an der hohen Subvention­ierung festhalten. Erst 2024 sei mit einer Erhöhung der Gebühr auf 15 Euro zu rechnen.

Die möglicherw­eise schlechte Nachricht folgt jetzt: Angesichts steigender Kosten – und weil ein Defizit aus Vorjahren in Höhe von 1,6 Millionen auszugleic­hen ist – muss der Kreis den Mitgliedsk­ommunen zwei Prozent mehr für Behandlung und Entsorgung des Restabfall­s in Rechnung stellen. Nach sechs Prozent plus im Vorjahr, wie Wolfgang Wappenschm­idt (CDU) erinnerte.

Der Preis je Tonne Restabfall steigt somit von 210,64 auf 214,88 Euro. Ob und in welcher Höhe das auf die Gebühr durchschlä­gt, die die Städte ihren Bürgern in Rechnung stellen, vermag Kreisumwel­tdezernent Gregor Küpper nicht abzuschätz­en. Die Vergütunge­n, die der Kreis in Rechnung stellt, machten nur einen Teil der ansatzfähi­gen Kosten der Kommunen aus. Die müssen auch Einsammeln und Transport, Abfallbera­tung oder die Beseitigun­g wilder Müllkippen einkalkuli­eren.

Für die Beseitigun­g von Elektrosch­rott oder den Einsatz des Schadstoff­mobils will der Kreis nichts haben. Die Beträge seien zu klein, als dass sie eine gesonderte Abrechnung rechtferti­gen würden, heißt es zur Begründung. Und die Kosten für die Beseitigun­g des Bioabfalls bleiben bei 70 Euro je Tonne Gewicht stabil. Diese Gebühr wird zu Lasten der Restabfall­gebühr künstlich niedrig gehalten.

Entlastend aus Sicht der Kommunen wirkte bislang, dass der Kreis Überschüss­e aus dem Geschäft mit Altpapier an die anliefernd­en Kommunen abgibt. Doch dieser Betrag sinkt 2023 um gut neun Prozent, weil der Entsorgung­sauftrag neu ausgeschri­eben werden musste und die Lage auf dem Altpapierm­arkt angespannt ist.

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