Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Rückkehr zu Kita-Beiträgen?

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Die „Fraktion jetzt“äußert sich zum Etat, schließt aber Steuererhö­hungen aus.

NEUSS (-nau) Die „Fraktion jetzt“macht sich für ein Ende der beitragsfr­eien Kindertage­s-Betreuung stark. Zumindest für das dritte Jahr in der Kita sollen wieder Elternbeit­räge eingezogen werden, fordert die vierköpfig­e Fraktion, deren Vorsitzend­er Michael Klinkicht schon immer ein Kritiker der generellen Beitragsfr­eiheit war. Das dritte Kita-Jahr werde derzeit alleine durch die Stadt finanziert, sagt der ehemalige GrünenPoli­tiker, der sich fragt, „wie angesichts der desolaten Haushaltsl­age eine akzeptable Betreuungs­qualität gesichert werden kann.“

Die „Fraktion jetzt“weiß, dass eine solche Maßnahme unpopulär ist. Aber sie regt sie auch nicht an, um Geld für eigene Wünsche in die Kasse zu spülen. Keinen einzigen Antrag habe „Fraktion jetzt“bislang zum Haushaltse­ntwurf formuliert, sagt Klinkicht. „Die Zeiten eines ,Wünsch dir was‘ sind leider bis auf weiteres vorbei“, sagt Klinkicht, der kleinere Maßnahmen zur Verbesseru­ng der städtische­n Infrastruk­tur trotzdem für machbar hält. Dazu zählt seine Fraktion mehr Baumpflanz­ungen, Verbesseru­ngen im Radwegenet­z, personelle Aufstockun­gen beim Kommunalen Service- und Ordnungsdi­enst (KSOD) oder die Umstellung der städtische­n Internetse­ite auf eine blindenfre­undliche Handhabung.

In ihrer Klausurtag­ung zur Haushaltsd­ebatte entwickelt­e die „Fraktion jetzt“aber auch keine weiteren

Vorschläge zu Einnahmeve­rbesserung­en. Die vom Kämmerer vorgestell­ten Zahlen wurden zwar als ernüchtern­d bezeichnet, doch hält die Fraktion nichts davon, die Bürger mit einer Erhöhung der Grundsteue­r zu belasten. Zumal deren – höchstrich­terlich geforderte – Neuaufstel­lung noch nicht abgeschlos­sen ist. „Auch der Gewerbeste­uerhebesat­z ist unseres Erachtens ausgereizt“, sagt Dieter Zander. Der CDU, die eine Halbierung der Hebesätze vorgeschla­gen hat, wird die „Fraktion jetzt“aber auch nicht folgen. Das sei, so Ingeborg Arndt, ein „unsinniger Vorschlag“, denn die daraus resultiere­nden Einnahmeve­rluste wären nicht zu kompensier­en. Dazu fehle es schlicht an Gewerbeflä­chen.

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