Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Schule bleibt leider ein Sorgenkind
Was, liebe Schulpolitiker und -politikerinnen, muss eigentlich noch passieren, damit endlich rasch etwas verändert wird? Bis der ein oder andere seine Ideologie-Brille absetzt, sich den Fakten stellt und vor allem mal mit den Betroffenen vor Ort unterhält? Während auf Schulhöfen und in nicht gut einsehbaren Ecken von Schulen regelmäßig „Partys“gefeiert und für etliche tausend Euro Schäden angerichtet werden, melden sich Bedenkenträger zu Wort und träumen von Schulen als den großen Freiheitsinseln einer Stadt. Alles Blödsinn!
Anstatt wieder auf zeitaufwändige Prüfungen und Gespräche zu setzen, liegt hier ein Thema glasklar auf dem Tisch, das nach Entscheidungen schreit. Wenn selbst Klassensprecher einer dritten Grundschulklasse einen Zaun haben möchten, damit sie sich sicherer fühlen... Vielleicht fragen die Entscheider mal beim Humboldt-Gymnasium in Neuss nach, warum dort nach Jahrzehnten ein Zaun gezogen worden ist.
Natürlich ist es bitter, wenn wohl nichts anderes übrig bleibt und sich diese Vandalen wahrscheinlich einen alternativen Ort suchen werden, wo sie ihr Unheil treiben können. Aber auf Schule muss doch auch einmal gehört werden und diese endlich mal eine viel höhere Bedeutung erhalten. Die hat sie nämlich nicht, allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz. Nur zwei Beispiele: Warum werden Schüler in fensterlosen Räumen unterrichtet? Warum müssen sie bei weit über 30 Grad Raumtemperatur und unter direkter Sonneneinstrahlung lernen?
Was beispielhaft so alles im Argen liegt, davon berichteten Lehrer und Schüler aus dem Schulzentrum in Hackenbroich eindrucksvoll im Schulausschuss. Zur Klarstellung: Was für oder in Schule getan wird, ist nicht von der Farbe einer Partei abhängig. Da schenken sich SPD und CDU nichts, die in den letzten Jahren das Sagen hatten.