Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Strompreise der evd steigen massiv
Ab Januar müssen Kunden der Energieversorgung Dormagen mehr zahlen.
DORMAGEN (kiba) Nachdem die Energieversorgung Dormagen (evd) Mitte des Jahres bereits die Gaspreise erhöhte, folgt nun ein weiterer Tiefschlag für die Kunden des lokalen Anbieters: Die evd wird auch ihre Strompreise zum 1. Januar 2023 kräftig anheben. Die neuen Preise gelten vom 1. Januar an sowohl für Privat- als auch für Gewerbekunden. In der Grundversorgung steigt der Arbeitspreis (brutto) um 31,45 Cent auf 59,99 Cent pro Kilowattstunde. Der Grundpreis (brutto) erhöht sich um 40,09 Euro auf 178,50 Euro pro Jahr. Für einen Musterhaushalt in diesem Tarif (3000 Kilowattstunden Jahresverbrauch) erhöhen sich die monatlichen Kosten um 81,95 Euro. „Diese Preise beziehen sich auf die Grundversorgungen, sie werden jedoch in allen Tarifen, in denen eine Erhöhung möglichst ist, von der Summe vergleichbar angepasst“, erklärt Klaus Telges, Hauptabteilungsleiter Energiewirtschaft, gegenüber der Redaktion.
Alle Kunden, die von der Preisänderung betroffen sind, erhalten in den kommenden Tagen ein individuelles Schreiben mit weiteren Informationen zur Preisanpassung.
Auch für Neukunden, die jetzt noch zur evd wechseln, gelten dann zum Jahresbeginn die gleichen Preise wie für die Bestandskunden. „Eine Garantie, ob und wie sich die Preise weiterhin verändern, gibt es aktuell nicht“, so Telges. Ursache für die Preiserhöhung seien die anhaltend hohen Beschaffungskosten, die sich immer stärker in der langfristigen Einkaufsstrategie des Unternehmens niederschlagen würden. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Preise an den Strombörsen um mehr als 300 Prozent gestiegen, in der Spitze hatten sie sich mehr als verzehnfacht, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Zusätzlich steigen auch die Netzentgelte und die staatlich festgelegten Umlagen und Abgaben.“Die Mehrkosten gibt die evd nun an ihre Kundschaft weiter. Telges rät den Kunden, die die Rechnungen nicht zahlen können, dringend dazu, sich an das Unternehmen zu wenden: „Es ist immer wichtig, mit uns zu sprechen. Wir haben in dieser schwierigen Zeit größtes Verständnis.“Die evd informiert außerdem darüber, dass Entlastungen durch eine staatliche Strompreisbremse noch nicht in der Preisanpassung berücksichtigt sind, denn hierfür fehle noch die gesetzliche Grundlage. Um Bürger sowie kleinere und mittlere Unternehmen zu entlasten, hat die von der Bundesregierung beauftragte Expertenkommission vorgeschlagen, den Strompreis für diese Bezugsgruppen bei 40 Cent pro Kilowattstunde zu deckeln. Die Regelung soll ab Januar 2023 für einen Basisbedarf von 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs gelten. „Sobald die Vorschläge rechtsgültig sind, setzt die evd sie umgehend für ihre Kunden um. Die Kunden müssen hierfür nicht selbst aktiv werden“, macht Telges noch einmal deutlich.