Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Junge Union macht sich für Industriestandort stark
FULDA/BERLIN (mün) Die Deutschlandtage der Jungen Union sind stets ein guter Gradmesser für die Stimmung in der Partei sowie die Vorlieben des politischen Nachwuchses von CDU und CSU, der traditionell konservativer ist als die Mutterparteien. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, selbst mit einer konservativeren Agenda angetreten, kann sich jedoch der Zustimmung der Jungen einigermaßen sicher sein. Doch auch deren Seele will gestreichelt werden. Und seit Merz Parteichef ist und Zugeständnisse machen muss, gibt es auch immer wieder Reibungen mit der JU.
Doch am Samstagvormittag in Fulda passte dann so weit alles: Der CDU-Vorsitzende kam zu den Klängen von Queen („Don‘t stop me now“) in die Halle, wurde umjubelt. Merz bediente dann auch gleich die gewünschten Attacken auf den politischen Gegner und warf der Ampelkoalition Führungsschwäche und Unentschlossenheit in wichtigen Zukunftsfragen vor. Beim Thema Bundeswehr etwa: „Es ist nichts passiert, es gibt nicht eine einzige Bestellung, es gibt nicht eine Ausschreibung“, so der CDU-Chef zum Sondervermögen von 100 Milliarden Euro zur besseren Ausstattung der Bundeswehr. Merz sprach aber auch über seine Pläne für die Zukunft, über Arbeitsmarkt- und Klimapolitik sowie über die Energieversorgung. CSU-Chef Markus Söder wiederum war gar nicht erst nach Fulda gekommen, schickte lediglich eine Grußbotschaft.
Johannes Winkel aus NordrheinWestfalen, der neue Chef der Jugendorganisation, kündigte an, mit Themen wie Generationengerechtigkeit und Klimaschutz die JU in die Zukunft zu führen. Winkel warnte in seiner Rede davor, Deutschland dürfe seine Industrie und seine Innovationskraft nicht verspielen. „Lasst uns mit aller Kraft für den Erhalt der Industrie, Produktion und Innovation in Deutschland kämpfen.“