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Die deutschen Gruppengeg­ner im Formcheck

Japan setzt auf seine erfolgreic­hen Europa-Legionäre, Spanien entdeckt sein Selbstvert­rauen wieder, und Costa Rica trotzt einigen Störfaktor­en.

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DOHA (dpa) „Wir haben eine Gruppe, in der man von Anfang an da sein muss“, kommentier­te Bundestrai­ner Hansi Flick die Auslosung im April zur WM-Endrunde. Japan zum Auftakt, dann Ex-Weltmeiste­r Spanien und im letzten Spiel auf dem angestrebt­en Weg in die K.o.-Runde und letztlich ins Finale gegen Costa Rica.

Am Mittwoch (14 Uhr/ARD und Magentaspo­rt) geht es für die deutsche Fußball-Nationalma­nnschaft los, vier Tage später folgt das zweite, weitere vier Tage das dritte Spiel. Wie sind die deutschen Gegner kurz vor dem WM-Start in Form?

Japan Seit 1998 schieden die Japaner bei Weltmeiste­rschaften wechselwei­se in der Vorrunde (1998, 2006, 2014) oder im Achtelfina­le (2002, 2010, 2018) aus. Dem Gesetz der Serie folgend wäre nun wieder ein Vorrunden-Aus dran. Doch das Team um den Frankfurte­r Europa-League-Sieger

Daichi Kamada kommt mit einigen Europa-Legionären und startet hochambiti­oniert. Mehrere Profis riefen das erstmalige Erreichen des WM-Viertelfin­ales als Ziel für das Endturnier in Katar aus.

Die Bundesliga-Profis Kamada und Wataru Endo (VfB Stuttgart) gelten genauso als Schlüssels­pieler wie Stürmer Takumi Minamino (AS Monaco) und Abwehrchef Takehiro Tomiyasu (FC Arsenal). Personell hatte Trainer Hajime Moriyasu zuletzt mit einigen Sorgen zu kämpfen. Endo regenerier­t nach einer Gehirnersc­hütterung, Kamada kommt hochbelast­et aus turbulente­n Eintracht-Wochen und Endos Mittelfeld­partner Hidemasa Morita war zuletzt ebenfalls angeschlag­en. Bei einigen Profis wird es vor dem Deutschlan­d-Spiel ein Wettlauf gegen die Zeit. Gegen Kanada wurde zuletzt ein Testspiel mit 1:2 verloren.

Spanien In ärmellosen Shirts trainierte der Weltmeiste­r von 2010 am Samstag in Doha, die Spieler sind laut Luis Enrique „sehr frisch“zum Turnier angereist. Das 3:1 im letzten Testspiel in Jordanien hat sein

Team nur noch bestärkt. „Das Vertrauen in uns und in den Trainer ist groß. Wir sind eine fleißige Mannschaft und sehr ruhig, weil wir wissen, dass wir alles geben werden“, sagte Ferran Torres im „Marca“-Interview.

Der Stürmer vom FC Barcelona ist der deutschen Mannschaft noch bestens bekannt: Beim 6:0Sieg von Spanien über die DFB-Auswahl im November 2020 erzielte er drei Tore. Nationaltr­ainer Enrique hatte sich zuvor im Live-Stream mit Fans festgelegt: „Die Favoriten sind für mich Brasilien, Argentinie­n und auch Deutschlan­d mit vier WM-Titeln.“Der 52-Jährige nannte aber auch Frankreich, England, die Niederland­e als mögliche Überraschu­ngsmannsch­aft und Belgien.

Costa Rica Die Vorbereitu­ng verlief auch nicht wirklich nach Plan. Das letzte Testspiel fiel aus. Gegen Irak wollte Trainer Luis Fernando Suárez seine Spieler noch mal einstimmen auf die WM - es wurde nichts. Es gab Unstimmigk­eiten bei der Einreise. In der Vorbereitu­ng und auch beim Turner fehlt zudem Orlando

Galo, bei einem Doping-Test vom 21. September zwei Tage vor dem 2:2 im Vorbereitu­ngsmatch gegen Südkorea wurde einen anaboles Steroid in seiner Probe entdeckt.

An der Zuversicht der Spieler kratzt das alles aber nicht. Die Mannschaft ist eine Mischung erfahrenst­er, aber auch schon in die Jahre gekommener Stars ihres Landes um Keeper Keylor Navas und junger Talente. Allen voran Jewison Bennette. Jahrgang 2004, 18 Jahre jung, Linksaußen, äußerst begabt.

Und dieser Teenager macht auch gleich mal eine klare Ansage: „Wir werden versuchen, Weltmeiste­r zu werden.“Er höre zwar schon die Leute, die sagen würden, sie seien verrückt. „Aber ich sehe nicht, warum das nicht möglich sein soll.“Und Kapitän Bryan Ruiz, mit 37 Jahren mehr als doppelt so alt wie Bennette, forderte nach dem 2:0 vor der WMAbreise gegen Nigeria: „Wir müssen aufhören, klein zu denken.“

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FOTO: AP Japans Yuto Nagatomo (l.) bei einer Trainingse­inheit am Samstag.

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