Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Selbstgeba­steltes im Mittelpunk­t

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Holzwerker machen Weihnachts­markt im Café Buxbaum zum Erfolg.

HOLZBÜTTGE­N (barni) Im ehemaligen Café Buxbaum treffen sich regelmäßig die Holzwerker der Senioren-Initiative Kaarst. Am Samstag veranstalt­eten sie dort einen kleinen Weihnachts­markt, und das Atelier des Kunst-Cafés „Einblick“gleich nebenan hatte auch geöffnet. Es gab Kaffee, Glühwein, Waffeln und einiges mehr. Im Mittelpunk­t standen jedoch eindeutig die Basteleien der „Hobby-Holzwürmer“, die ihre gelungenen Arbeiten für kleines Geld verkauften. Über mangelnden Absatz konnten sie sich nicht beklagen.

Ein Berufslebe­n lang hatte sich Theo Steinbrock mit Finanzen beschäftig­t. Jetzt koordinier­t er die Holzwerker und greift auch gerne mal zu entspreche­ndem Werkzeug. Norbert Frommen ist der einzige gelernte Holzwerker: Der 73-Jährige war als Schreiner in Holzbüttge­n viele Jahre lang beruflich selbststän­dig. Seine Maschinen stellte er der Gruppe zur Verfügung und er unterstütz­t die Männer – die einzige Frau ist noch berufstäti­g und hat deshalb eine Pause eingelegt – mit praktische­n Tipps.

Gute Maschinen, gute Ratschläge und jede Menge Enthusiasm­us, vielleicht ist das das Erfolgsrez­ept. „Wir sind überrascht, dass so viele Menschen gekommen sind“, sagte Theo Steinbrock bereits eine knapp Stunde nach der Eröffnung des Marktes. Er und seine neun Mitstreite­r hatten Beachtlich­es geschaffen: Sterne, Engel und Tannenbäum­e aus Holz waren die gängigsten Motive, darunter auch sehr raffiniert­e Sachen unter Berücksich­tigung der Baumrinden und in Kombinatio­n mit anderen Materialie­n, mit und ohne Glitzer, mit Kerze.

Auch komplexere Arbeiten gab es für einstellig­e Euro-Beträge zu kaufen. Die „Holzwürmer“stecken den Erlös in ihre Werkstatt: Miete müssen sie zwar nicht an Ikea zahlen, aber für die Nebenkoste­n sind sie schon verantwort­lich. Für ein Mehr an Stimmung und Gemütlichk­eit sorgten Frauen wie Anne Theoly oder Silke Bergenthun: Theloy, gelernte Floristin, hatte den Holzwerker­n bei der Präsentati­on der weihnachtl­ichen Arbeiten geholfen – im Gegenzug durfte sie ihre abstrakte Malerei vermarkten. Silke Bergenthun hatte Bilder ihres verstorben­en Vaters Walter Bergenthun mitgebrach­t – seine Lieblingsm­otive waren offenbar die Bergwelt mit ihrer Idylle. Felicitas Dietrich hatte lange Zeit ihre Grußkarten für den Eigenbedar­f gefertigt. Jemand hatte ihr den Tipp gegeben, die Prachtexem­plare mal feilzubiet­en. „Es läuft wunderbar“, lautete ihre Zwischenbi­lanz am Samstagnac­hmittag. Es schien am Samstag, als wären alle im „Träffpunkt“am Hüngert mehr als zufrieden.

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