Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Behinderte fordern mehr Parkplätze für Bürger mit Handicap
DÜSSELDORF Der Behindertenrat fordert den Ausbau von Parkplätzen für Menschen mit Handicap – insbesondere in den zentralen Quartieren der Stadt. „Das Angebot ist knapp, immer wieder erreichen uns Nachrichten von Menschen, die vergeblich nach einem Behindertenparkplatz
Ausschau halten und dann unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren“, sagt Sabine Humpert-Kalb, Vorsitzende des Behindertenrats.
Zu denen, die ärgern, gehört Karin Meckenstock. Die 80-Jährige fährt häufiger mit ihrer 102 Jahre alten Mutter Ottilie Kröll, die körperlich stark eingeschränkt ist, von Mörsenbroich
aus in die City. „Für den Besuch unserer Bank-Filiale und unseres Arztes haben wir immer einen Behinderten-Parkplatz an der Bleichstraße genutzt, doch den gibt es nicht mehr“, sagt Meckenstock. Nun sei das Gleiche an der Königsallee passiert. In der Höhe des Schuhhauses Prange habe es einen Behinderten-Parkplatz gegeben, doch der habe einer Stellfläche für E-Scooter weichen müssen. „Diese Stellfläche für Roller hätte man doch ohne Weiteres auf der Bankenseite der Kö einrichten können, für uns war die Haltegelegenheit auf der Geschäftsseite unheimlich wichtig“, meint Meckenstock.
Dass es auch in Parkhäusern besondere Stellflächen für Behinderte
gibt, ist für die Seniorin und ihre betagte Mutter kein Argument. „Ein Parkhaus kommt nicht in Frage, dort fühlen wir uns in unserem Alter nicht sicher, wir sind auf Plätze unter freiem Himmel angewiesen.“Das Argument kann Humpert-Kalb, die sehbehindert ist, gut nachvollziehen. Je nach Handicap seien Plätze im Parkhaus keine gleichwertige Alternative.
Die Stadt betont, dass es für den öffentlichen Raum in Bestandsgebieten keine festgelegte Quote für Behindertenparkplätze gibt. Zusätzliche Stellflächen seien aber durchaus möglich. „Ein Ausbau kann bei wachsender Nachfrage erfolgen“, sagt ein Sprecher. Bürger sollten ihre Vorschläge an verkehrsregelung@duesseldorf.de senden.