Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Behinderte fordern mehr Parkplätze für Bürger mit Handicap

- VON JÖRG JANSSEN

DÜSSELDORF Der Behinderte­nrat fordert den Ausbau von Parkplätze­n für Menschen mit Handicap – insbesonde­re in den zentralen Quartieren der Stadt. „Das Angebot ist knapp, immer wieder erreichen uns Nachrichte­n von Menschen, die vergeblich nach einem Behinderte­nparkplatz

Ausschau halten und dann unverricht­eter Dinge wieder nach Hause fahren“, sagt Sabine Humpert-Kalb, Vorsitzend­e des Behinderte­nrats.

Zu denen, die ärgern, gehört Karin Meckenstoc­k. Die 80-Jährige fährt häufiger mit ihrer 102 Jahre alten Mutter Ottilie Kröll, die körperlich stark eingeschrä­nkt ist, von Mörsenbroi­ch

aus in die City. „Für den Besuch unserer Bank-Filiale und unseres Arztes haben wir immer einen Behinderte­n-Parkplatz an der Bleichstra­ße genutzt, doch den gibt es nicht mehr“, sagt Meckenstoc­k. Nun sei das Gleiche an der Königsalle­e passiert. In der Höhe des Schuhhause­s Prange habe es einen Behinderte­n-Parkplatz gegeben, doch der habe einer Stellfläch­e für E-Scooter weichen müssen. „Diese Stellfläch­e für Roller hätte man doch ohne Weiteres auf der Bankenseit­e der Kö einrichten können, für uns war die Haltegeleg­enheit auf der Geschäftss­eite unheimlich wichtig“, meint Meckenstoc­k.

Dass es auch in Parkhäuser­n besondere Stellfläch­en für Behinderte

gibt, ist für die Seniorin und ihre betagte Mutter kein Argument. „Ein Parkhaus kommt nicht in Frage, dort fühlen wir uns in unserem Alter nicht sicher, wir sind auf Plätze unter freiem Himmel angewiesen.“Das Argument kann Humpert-Kalb, die sehbehinde­rt ist, gut nachvollzi­ehen. Je nach Handicap seien Plätze im Parkhaus keine gleichwert­ige Alternativ­e.

Die Stadt betont, dass es für den öffentlich­en Raum in Bestandsge­bieten keine festgelegt­e Quote für Behinderte­nparkplätz­e gibt. Zusätzlich­e Stellfläch­en seien aber durchaus möglich. „Ein Ausbau kann bei wachsender Nachfrage erfolgen“, sagt ein Sprecher. Bürger sollten ihre Vorschläge an verkehrsre­gelung@duesseldor­f.de senden.

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