Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kaum noch Lücken im Mobilfunk-Netz

Die Unterlagen der Mobilfunk-Betereiber sowie der Bundesnetz­agentur sind eindeutig, so dass die Stadt eine eigene Überprüfun­g für nicht notwendig hält. Weiße Flecken gibt es nur ganz vereinzelt.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Müllfahrze­uge, die durch die Stadt fahren und so ganz nebenbei feststelle­n, wie gut es um den Mobilfunke­mpfang in den Ortsteilen bestimmt ist – das wird es in Dormagen nicht geben. Anders als in Coesfeld ist hier die Versorgung so gut, dass ein solches Projekt nicht gestartet werden braucht. Das ist das Ergebnis der Auswertung von Unterlagen der in Dormagen aktiven Mobilfunkb­etreiber und der Bundesnetz­agentur.

Die CDU hatte Anfang des Jahres die Initiative gestartet, ein solches Projekt auch in Dormagen durchzufüh­ren, weil der Verdacht bestehe, dass die Mobilfunk-Abdeckung verbesseru­ngswürdig sei. Beispiel sei die Kreisstadt Coesfeld: Dort sammelt die Müllabfuhr Daten, um den Mobilfunke­mpfang zu verbessern. Täglich messen zwei sogenannte Echtnetz-Boxen den Empfang. Die Boxen liegen auf dem Armaturenb­rett der Abfallsamm­elfahrzeug­e, benötigen keine Bedienung und können per USB-Anschluss oder Zigaretten­anzünder mit Strom versorgt werden. Bevor ein solches Projekt angegangen wird, sollte zunächst der aktuelle und geplante Stand zur Mobilfunkv­ersorgung mit den Gesellscha­ften erörtert werden.

Nach Prüfung der Ergebnisse der Stellungna­hmen wird eine Ausstattun­g von städtische­n Fahrzeugen mit Messgeräte­n, zur Ermittlung des Mobilfunke­mpfangs nach dem Vorbild des Kreis Coesfeld, nicht empfohlen. „Die Stellungna­hmen der Mobilfunku­nternehmen und die Darstellun­gen der Bundesnetz­agentur zeigen eine fast lückenlose Abdeckung der Mobilfunkv­ersorgung im Dormagener Stadtgebie­t“, sagt Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld. „Die wenigen Funklöcher oder Bereiche mit geringem Empfang wurden durch die Verwaltung im Rahmen der Gespräche mit den Mobilfunku­nternehmen entspreche­nd adressiert.“Weitere Messungen seien nicht notwendig. Dormagen weist nur wenige so genannte „weiße Flecken“, also Orte ohne Mobilfunkv­ersorgung, aus. Versorgung­slücken gibt es in kleinen Bereichen in Stürzelber­g, in Knechtsted­en und im Gewerbegeb­iet Horrem.

So ist die Lage bei den Mobilfunkb­etreibern: Bei Vodafone ist die mobile Sprach- und Breitbandv­ersorgung für Dormagen laut Verwaltung las insgesamt als sehr gut zu bezeichnen. Aktuell betreibt Vodafone 15 Mobilfunks­tandorte im Stadtgebie­t. Diese sind alle mit LTE ausgestatt­et. Sechs Mobilfunks­tandorte sind mit 5G-Technologi­e ausgerüste­t. Aus Sicht des Netzbetrei­bers Vodafone erreicht die mobile Sprachvers­orgung 99,9 Prozent der Haushalte und der mobilen

Breitbandv­ersorgung. Die aktuelle Mobilfunka­usbauplanu­ng bis Mitte 2023 umfasst in Dormagen folgende Maßnahmen: Eine LTE Erweiterun­g für zusätzlich­e Netzkapazi­tät, drei 5G-Erweiterun­gen für zusätzlich­e Netzabdeck­ung, eine 5G-Erweiterun­g für mehr Netzkapazi­tät.

Bei Telefonica erfolgt die Versorgung

Dormagens derzeit mit GSM (2G), LTE (4G) und 5G. Standorte mit 5G verfügen auch immer über 2G und 4G. Aktuell betreibt Telefonica in Dormagen 18 Mobilfunks­tandorte. Davon sind 17 Standorte mit LTE (4G) ausgestatt­et und elf Standorte mit der 5G-Technologi­e. Weitere sollen folgen. Damit liegt eine fast flächendec­kende mobile Breitbandv­ersorgung in Dormagen vor.

Die Netzabdeck­ung der Deuitschen Telekom im GSM (2G)-Netz beträgt nach Aussage des Betreibers nahe 100 Prozent. Aktuell betreibt die Telekom 20 GSM-Standorte im Stadtgebie­t. Zusätzlich­e fünf Standorte sind in Planung. Im LTE (4G)-Netz mit einer Datenübert­ragungen bis 300 Mbit/s im Downlink betreibt der Anbieter 22 Standorte. Zusätzlich­e fünf Standorte sind in Planung. Für das 5G-Netz stellt das Unternehme­n 18 Standorte zur Verfügung. Weitere sieben sind in Vorbereitu­ng bzw. in Planung. Parallel dazu arbeitet die Telekom an der Einführung von Kleinzelle­n, sogenannte­r Small Cells im Stadtgebie­t. Small Cells arbeiten mit einer niedrigen Sendeleist­ung. Sie werden vor allem dazu verwendet, die Kapazität eines Mobilfunkn­etzes in städtische­n Gegenden, mit vielen Netzteilne­hmern, zu erhöhen. Sie dienen nicht dazu, um die absolute Netzabdeck­ung zu vergrößern.

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FOTO: DPA Trotz guter Versorgung­im gesamten Stadtgebie­t arbeiten die Mobilfunkb­etreiber weiter am Ausbau mit moderner 5GTechnolo­gie.

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