Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Kaum noch Lücken im Mobilfunk-Netz
Die Unterlagen der Mobilfunk-Betereiber sowie der Bundesnetzagentur sind eindeutig, so dass die Stadt eine eigene Überprüfung für nicht notwendig hält. Weiße Flecken gibt es nur ganz vereinzelt.
DORMAGEN Müllfahrzeuge, die durch die Stadt fahren und so ganz nebenbei feststellen, wie gut es um den Mobilfunkempfang in den Ortsteilen bestimmt ist – das wird es in Dormagen nicht geben. Anders als in Coesfeld ist hier die Versorgung so gut, dass ein solches Projekt nicht gestartet werden braucht. Das ist das Ergebnis der Auswertung von Unterlagen der in Dormagen aktiven Mobilfunkbetreiber und der Bundesnetzagentur.
Die CDU hatte Anfang des Jahres die Initiative gestartet, ein solches Projekt auch in Dormagen durchzuführen, weil der Verdacht bestehe, dass die Mobilfunk-Abdeckung verbesserungswürdig sei. Beispiel sei die Kreisstadt Coesfeld: Dort sammelt die Müllabfuhr Daten, um den Mobilfunkempfang zu verbessern. Täglich messen zwei sogenannte Echtnetz-Boxen den Empfang. Die Boxen liegen auf dem Armaturenbrett der Abfallsammelfahrzeuge, benötigen keine Bedienung und können per USB-Anschluss oder Zigarettenanzünder mit Strom versorgt werden. Bevor ein solches Projekt angegangen wird, sollte zunächst der aktuelle und geplante Stand zur Mobilfunkversorgung mit den Gesellschaften erörtert werden.
Nach Prüfung der Ergebnisse der Stellungnahmen wird eine Ausstattung von städtischen Fahrzeugen mit Messgeräten, zur Ermittlung des Mobilfunkempfangs nach dem Vorbild des Kreis Coesfeld, nicht empfohlen. „Die Stellungnahmen der Mobilfunkunternehmen und die Darstellungen der Bundesnetzagentur zeigen eine fast lückenlose Abdeckung der Mobilfunkversorgung im Dormagener Stadtgebiet“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld. „Die wenigen Funklöcher oder Bereiche mit geringem Empfang wurden durch die Verwaltung im Rahmen der Gespräche mit den Mobilfunkunternehmen entsprechend adressiert.“Weitere Messungen seien nicht notwendig. Dormagen weist nur wenige so genannte „weiße Flecken“, also Orte ohne Mobilfunkversorgung, aus. Versorgungslücken gibt es in kleinen Bereichen in Stürzelberg, in Knechtsteden und im Gewerbegebiet Horrem.
So ist die Lage bei den Mobilfunkbetreibern: Bei Vodafone ist die mobile Sprach- und Breitbandversorgung für Dormagen laut Verwaltung las insgesamt als sehr gut zu bezeichnen. Aktuell betreibt Vodafone 15 Mobilfunkstandorte im Stadtgebiet. Diese sind alle mit LTE ausgestattet. Sechs Mobilfunkstandorte sind mit 5G-Technologie ausgerüstet. Aus Sicht des Netzbetreibers Vodafone erreicht die mobile Sprachversorgung 99,9 Prozent der Haushalte und der mobilen
Breitbandversorgung. Die aktuelle Mobilfunkausbauplanung bis Mitte 2023 umfasst in Dormagen folgende Maßnahmen: Eine LTE Erweiterung für zusätzliche Netzkapazität, drei 5G-Erweiterungen für zusätzliche Netzabdeckung, eine 5G-Erweiterung für mehr Netzkapazität.
Bei Telefonica erfolgt die Versorgung
Dormagens derzeit mit GSM (2G), LTE (4G) und 5G. Standorte mit 5G verfügen auch immer über 2G und 4G. Aktuell betreibt Telefonica in Dormagen 18 Mobilfunkstandorte. Davon sind 17 Standorte mit LTE (4G) ausgestattet und elf Standorte mit der 5G-Technologie. Weitere sollen folgen. Damit liegt eine fast flächendeckende mobile Breitbandversorgung in Dormagen vor.
Die Netzabdeckung der Deuitschen Telekom im GSM (2G)-Netz beträgt nach Aussage des Betreibers nahe 100 Prozent. Aktuell betreibt die Telekom 20 GSM-Standorte im Stadtgebiet. Zusätzliche fünf Standorte sind in Planung. Im LTE (4G)-Netz mit einer Datenübertragungen bis 300 Mbit/s im Downlink betreibt der Anbieter 22 Standorte. Zusätzliche fünf Standorte sind in Planung. Für das 5G-Netz stellt das Unternehmen 18 Standorte zur Verfügung. Weitere sieben sind in Vorbereitung bzw. in Planung. Parallel dazu arbeitet die Telekom an der Einführung von Kleinzellen, sogenannter Small Cells im Stadtgebiet. Small Cells arbeiten mit einer niedrigen Sendeleistung. Sie werden vor allem dazu verwendet, die Kapazität eines Mobilfunknetzes in städtischen Gegenden, mit vielen Netzteilnehmern, zu erhöhen. Sie dienen nicht dazu, um die absolute Netzabdeckung zu vergrößern.