Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Nikolausma­rkt mit größerem Angebot

Der Nikolausma­rkt, mit dem der Reigen der vorweihnac­htlichen Märkte in der Region eröffnet wird, lockte wieder Tausende ins Nikolauskl­oster in Damm. Die Zahl der Aussteller war gegenüber 2022 von 45 auf 72 gestiegen.

- VON RUDOLF BARNHOLT

DAMM Wer sich bereits vor dem ersten Advent in vorweihnac­htliche Stimmung bringen wollte, der war am Wochenende im Nikolauskl­oster richtig. Der Nikolausma­rkt in Damm zog Besucher aus dem gesamten Kreis und darüber hinaus an. Die Parkwächte­r mussten schon wenige Minuten nach Eröffnung die Besucher auf die Parkfläche­n jenseits der Straße umleiten.

Im Gegensatz zum vergangene­n Jahr, als Corona noch ein größeres Thema war, durften wieder mehr Aussteller auf das Klostergel­ände kommen. Pandemiebe­dingt wurden weniger Stände in den Gebäuden untergebra­cht. Draußen waren die Buden weitläufig­er aufgestell­t worden. Michael Braß hatte wieder den Nikolausma­rkt organisier­t. Etliche Ehrenamtle­r des Klosters waren beim Markt aktiv.

Die Faszinatio­n beim Besuch resultiert aus der Kombinatio­n aus Neuem und Vertrautem. Zu Letzterem gehört der Stand von fünf Frauen um Gundi Stöckl. Sie hatten wieder alles gegeben, um den Besuchern ein attraktive­s Angebot zu machen. Vier der Frauen hatten ein Wochenende lang Adventskrä­nze kreiert. Unbekannte hatten Bastelarbe­iten zum Verkauf abgegeben.

Warum tun sie so etwas? Nun, die Gesamteinn­ahmen, die an diesem Stand erzielt werden, dienen dem Erhalt des Klosters. Im vergangene­n Jahr war ein vierstelli­ger Betrag zusammenge­kommen. Mit dem Geld waren die Toilettena­nlagen saniert worden.

Uschi Theissen aus Mönchengla­dbach denkt trotz ihrer 80 Lenze längst noch nicht ans Aufhören. Zu ihrer Angebotspa­lette, die sie im Nokolauskl­oster zeigte, gehören unter anderem Puppenklei­der, aber auch Patchworkd­ecken und Einkaufsbe­utel aus Stoff für Kids. Nachhaltig­keit war auch woanders ein Thema. Mona Zarroug aus Damm bot

Scrunchies aus Stoffreste­n ebenso an wie Haarbänder mit einem eingebaute­n Clou – bestehend aus einem Leichtmeta­lldraht, der das Haarband besonders flexibel macht. Ein Eyecatcher war ihr kleiner, schnuckeli­ger Eriba-Wohnwagen, stolze 60 Jahre alt.

Schräg gegenüber feierte ein Mann Nikolausma­rkt-Premiere, ein Remscheide­r, dessen Name nicht zu seinem Produkt passt: Jörg Krempel verkauft Schmuckdes­ign und Leuchten aus Porzellan. Eigentlich wollte er ein freies Wochenende genießen. Aber Freunde hatten ihm den Nikolausma­rkt dringend empfohlen – er sollte nicht enttäuscht werden. Auch Erwachsene konnten staunen wie Kinder, etwa am Stand von Michael Heyn aus Erkelenz. Der passionier­te Krippenbau­er weiß, dass sich Zubehör und Figuren besser verkaufen und hatte Entspreche­ndes produziert. Da waren zum Beispiel das rauchende Lagerfeuer und der Wegweiser nach Bethlehem.

Es ist immer wieder schön, anderen Leuten beim Arbeiten zuzuschaue­n. Möglich war das bei Josef Hoster. Der Malermeist­er aus Büttgen schuf vor den Augen der Besucher Weihnachtl­iches aus Holz, unter anderem Tannen aus Birkenholz. „Das Holz kommt aus Büttgen und nicht aus China oder Korea“, sagte Hoster. „Ist schön!“„Toll“: Solche und ähnliche Wortfetzen waren immer wieder zu hören. Anna-Maria Nolden aus Mönchengla­dbach begeistert­e mit ihren handgestic­kten Gruß- und Kondolenzk­arten – Unikate, die es sonst so nirgendwo zu kaufen gibt. Die 68-Jährige arbeitet täglich vier Stunden, das ist für sie eine Therapie gegen die Arthrose in den Fingern.

Der Nikolausma­rkt-Besuch machte vielen Besuchern Hunger. Lang war die Schlange am Reibekuche­nstand. Wer Appetit auf Grünkohl mit Mettwurst hatte, kam mit kürzeren Wartezeite­n zum Wunschesse­n.

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FOTO: W. WALTER Trotz kühler Temperatur­en war der Nikolausma­rkt in Damm schon am Samstag sehr gut besucht.

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