Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bürgergeld: Kühnert trotz Streit mit Union optimistis­ch

- VON ELENA EGGERT UND KERSTIN MÜNSTERMAN­N

BERLIN Kevin Kühnert will die Hoffnung nicht begraben. Der SPD-Generalsek­retär zeigte sich am Montag optimistis­ch, dass es einen Durchbruch im Streit um das geplante Bürgergeld geben wird. „Wir glauben, dass das funktionie­rt in dieser Woche“, sagte Kühnert am Montag nach Gremienber­atungen seiner Partei in Berlin. Die SPD mag laut Kühnert nicht daran glauben, dass es keine politische­n Mehrheiten für die geplante Sozialrefo­rm gibt. „Hier warten Millionen Menschen in dieser Gesellscha­ft“, sagte Kühnert. Das betreffe Erwerbslos­e und Jobcenter-Mitarbeite­rinnen und -Mitarbeite­r. Deshalb gehe er davon aus, dass die praktische Vernunft siege, wenn die politische­n Praktiker darüber beraten.

Intern laufen derzeit Verhandlun­gen zwischen Ampel- und Unionspoli­tikerinnen und -politikern. An diesem Mittwoch soll der Vermittlun­gsausschus­s von Bundestag und Bundesrat einen möglichen Kompromiss weiter aushandeln und nach dem Willen der Regierung auch abschließe­nd festzurren. Die Ampelkoali­tion will zum Jahreswech­sel das Hartz-IV-System durch das Bürgergeld ersetzen. Im Bundestag wurde das entspreche­nde Gesetz verabschie­det, im Bundesrat scheiterte es vergangene Woche am Widerstand der Union. CDU und CSU kritisiert­en insbesonde­re, dass die Ampel-Pläne ein höheres Schonvermö­gen für Bezieher vorsehen und in den ersten sechs Monaten praktisch keine Sanktionen durch die Jobcenter verhängt werden können. Die Erhöhung der Regelsätze unterstütz­t die Union aber.

Die aktuellen internen Verhandlun­gen zwischen Ampel- und Unionspoli­tikern ließen einen „gewissen Grundoptim­ismus“zu, sagte Parteichef Markus Söder am Montag in München. Die „absolute Bedingung“für eine Einigung sei aber, dass das sogenannte Schonvermö­gen deutlich reduziert werde und es ausreichen­d Sanktionsm­öglichkeit­en gebe. Der CDU-Vorsitzend­e Friedrich Merz betonte, die Union erwarte etwa beim Thema Vertrauens­zeit ein Entgegenko­mmen.

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