Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Eurowings-Chef kritisiert hohe Kosten in Deutschlan­d

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BERLIN (rtr) Der Billigflie­ger Eurowings, der seinen Sitz und sein wichtigste­s Drehkreuz in Düsseldorf hat, verdoppelt seine Flotte am Hauptstadt­flughafen BER. Zudem baut er sein Flugprogra­mm aus. Die Lufthansa-Tochter werde zum Sommerflug­plan ab Ende März 2023 sechs Maschinen in Berlin stationier­en, sagte Eurowings-Chef Jens Bischof am Montag. Im laufenden Winterprog­ramm komme bereits ein vierter Flieger hinzu. Im Sommer biete man knapp 30 Ziele an und damit doppelt so viele wie bisher. „Andere ziehen sich zurück, wir bauen auf“, sagte Bischof.

Eurowings stößt in eine Lücke, die andere Airlines in Berlin hinterlass­en. Der englische Billigflie­ger Easyjet hatte angekündig­t, seine Flotte von 18 auf elf Flugzeuge zu verkleiner­n. Auch Ryanair dünnt den Flugplan aus. Ryanair-Chef Michael O‘Leary hat dies auch mit zu hohen Flughafeng­ebühren begründet. Bischof sagte dazu, die Geschäftsp­raxis von Eurowings sei nicht, „dass man vom Flughafen noch eine Mitgift erhält, wenn man hinfliegt“.

Doch der Eurowings-Chef räumte auch ein, dass die Kosten in Deutschlan­d für Airlines im internatio­nalen Vergleich hoch seien. Deshalb müsse man sich als Industrieu­nd Luftverkeh­rsstandort sehr wohl Gedanken darüber machen, bis zu welchem Niveau die Gesamtkost­en für eine Fluglinie wirtschaft­lich noch zu stemmen seien – „oder ob man nur noch von draußen nach Deutschlan­d reinfliegt“.

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