Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Müller und das Mittelfeld – Flicks Fragen zum Auftakt
AL-SHAMAL (dpa/RP) Es ging fast ein bisschen unter angesichts des Eklats um die von der Fifa verbotene „OneLove“-Kapitänsbinde, aber Bundestrainer Hanis Flick muss seine Mannschaft rein sportlich auf den WM-Auftakt gegen Japan am Mittwoch (14 Uhr) vorbereiten. Und er muss wichtige Personalien klären.
Ist WM-Veteran Thomas Müller nach wochenlanger Pause beim FC Bayern topfit und bereit für die Paraderolle ganz vorne im Sturm? Kann Bayern-Antreiber Leon Goretzka oder Manchester Citys Kapitän Ilkay Gündogan in der Zentrale neben dem gesetzten Joshua Kimmich Japans Qualitäten besser bremsen? Geht der Bayern-Block tatsächlich mit der Maximal-Stärke von sieben
Spielern ins Turnier? Und mit wem wird die Schwachstelle auf den defensiven linken Außenbahnen besetzt? David Raum oder Christian Günter.
Flick denkt ein Turnier nicht vom Ende her, wie Löw 2018, als dieser die Gruppenphase mit den Gegnern Mexiko (0:1), Schweden (2:1) und Südkorea (0:2) als Durchlaufstationen betrachtete. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellte. Verteidiger Niklas Süle erinnerte auch an das Scheitern vor vier Jahren in Russland. Es sei wichtig, „dass wir auf Knopfdruck da sind. Wir haben einiges gutzumachen“, sagte der Abwehrspieler von Borussia Dortmund.
Ist Müller direkt Teil des Plans? Flick will nach dem Aus für Timo Werner einen zentralen Angreifer, der in Bewegung ist, der den Gegner anläuft und Räume öffnet. Keiner verkörpert diese Qualitäten so gut wie Müller. Doch ist der 33-Jährige, der seit 2010 schon zehn WMTore schoss und damit so viele wie kein anderer WM-Spieler in Katar, nach seiner Münchner Herbstauszeit und den Wehwehchen turnierfit? Flick versicherte, Müller werde „so gut vorbereitet wie noch nie“in eine WM gehen. Bluff? Oder Realität? Müller twitterte am Montag auf Englisch: „Zurück. Bereit für die WM.“