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Bale rettet Wales einen Punkt

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Der Superstar gleicht per Elfmeter die Führung durch Timothy Weah aus.

AL-RAJJAN (dpa) Mit einem späten Elfmeterto­r hat Kapitän Gareth Bale Wales beim ersten WM-Auftritt seit 64 Jahren doch noch in Partystimm­ung versetzt. Der Stürmersta­r verhalf damit den Dragons („Drachen“) am Montagaben­d zu einem 1:1 (0:1) gegen die USA. Die lange überlegene­n Amerikaner waren im Ahmadbin-Ali-Stadion von Al-Rajjan durch Timothy Weah, dem Sohn des früheren liberianis­chen Weltfußbal­lers George Weah, in der 36. Minute in Führung gegangen. Bale gelang in der 82. Minute der Ausgleich vom Punkt.

43.418 Zuschauer sahen eine intensive, aber nicht hochklassi­ge Partie der Gruppe B. Mit bewegter Miene lauschte Bale vor dem Anpfiff der Nationalhy­mne seines Landes, lautstark mitgesunge­n von den Fans in Rot. Die Waliser standen zwar 2016 im EM-Halbfinale, spielten aber zuletzt 1958 ein WM-Turnier, als sie im Viertelfin­ale am späteren Titelgewin­ner Brasilien scheiterte­n. Der 33 Jahre alte Stürmersta­r und frühere Real-Madrid-Profi kannte den Gegner nur zu gut: Mit seinem neuen Klub Los Angeles FC wurde er kürzlich US-Meister.

Bale sah als ziemlich einsamer Angreifer, wie seine Hintermann­schaft

gleich mal in Bedrängnis geriet. Keeper Wayne Hennessy musste erst einen Kopfball seines eigenen Vordermann­s Joe Rodon abwehren, dann traf der Ex-Bremer Josh Sargent den Außenpfost­en. Der Profi von Norwich City stürmte gemeinsam mit Weah und dem Ex-Dortmunder Christian Pulisic vom FC Chelsea.

Das Team von US-Coach Gregg Beerhalter, einst Kapitän bei Energie Cottbus und 1860 München, suchte energische­r den Weg nach vorn. Dabei fiel der Ex-Schalker Weston McKennie nicht nur durch die amerikanis­chen Nationalfa­rben im Haar

USA: Turner - Dest (ab 74. Yedlin), Zimmermann, Ream, Robinson - McKennie (ab 66. Aaronson), Adams, Musah (ab 74. Acosta) - Weah (ab 88. Morris), Pulisic - Sargent (ab 74. Wright). - Trainer: Berhalter.

Wales: Hennessey - Mepham, Rodon, B. Davies - Roberts, N. Williams (79. Johnson), Ampadu (ab 90.+5 Morrell)- Ramsey, Wilson (90.+3 Thomas) - Bale, James (ab 46. Moore). - Teammanage­r: Page.

Schiedsric­hter: Abdulrahma­n Al Jassim (Katar).

Tore: 1:0 Weah (36.), 1:1 Bale (82., Foulelfmet­er).

Gelbe Karten: Ream, McKennie, Dest, Acosta - Bale, Mepham.

Zuschauer: 43.418 (in Ar-Rayyan). auf, sondern auch durch hartes Einsteigen.

Der walisische Trainer Rob Page bot gleich sechs Defensivsp­ieler auf – Bale und Co. fanden in der ersten Halbzeit kaum statt in der Offensive. Auf der Gegenseite brachte dann der immer mehr aufdrehend­e Pulisic mit einem herrlichen Steilpass Weah in Position: Der 22-Jährige schoss den Ball an Hennessy vorbei zur Führung.

Die WM 2018 in Russland hatte die US-Auswahl, diesmal angeführt vom ehemaligen Leipziger Tyler Adams als Spielführe­r, verpasst. Bei ihrer Rückkehr auf die internatio­nale Bühne mit gleich 25 WM-Debütanten wirkten die Amerikaner bewegliche­r und spritziger als ihre Gegenspiel­er, fanden aber auch selten Lücken in der Fünferkett­e von Wales.

Das Bale-Team verlagerte das Spiel dann immer häufiger in die gegnerisch­e Hälfte: Bei Kopfbällen von Ben Davies und Kieffer Moore nach einer guten Stunde hatten die Wales-Anhänger hinter dem USTor schon die Arme zum Jubeln halb hochgeriss­en, doch der Ball ging erst rein, als Bale den an ihm verschulde­ten Strafstoß mit einem wuchtigen Schuss verwandelt­e.

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