Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein Zeichen setzen gegen Gewalt

- VON ANNELI GOEBELS

Beratungss­telle zeigt am Internatio­nalen Tag gegen Gewalt an Frauen Präsenz.

NEUSS Der 25. November ist in jedem Jahr ein besonderer Tag, denn er ist der Internatio­nale Tag gegen Gewalt an Frauen und gleichzeit­ig Auftakt zur jährlichen UNKampagne „Orange the World“. Zu den „Orange Days“, die bis zum 10. Dezember dauern, wurden in der Vergangenh­eit in vielen Städten öffentlich­e Gebäude in Orange angeleucht­et, so auch in Neuss. Rathaus, Romaneum, Kulturforu­m Alte Post, Zeughaus erstrahlte­n. Das wird am kommenden Freitag aufgrund der aktuellen Energiekri­se nicht der Fall sein.

Dennoch möchten die Frauenbera­tungsstell­e und der Sozialdien­st katholisch­er Frauen (SkF) als Träger des Neusser Frauenhaus­es auf das Thema und die Möglichkei­ten, die Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, haben, aufmerksam machen. „Unschlagba­r“steht in weißer Schrift auf den schwarzen Taschen mit Info-Material, die am Freitag von 11 bis 14 in der Innenstadt verteilt werden. „Es ist wichtig, immer wieder auf dieses Thema und die Hilfsangeb­ote aufmerksam zu machen“, sagt Janne Gronen, Geschäftsf­ührerin der Frauenbera­tung „Frauen helfen Frauen“im RheinKreis. Dass Gewalt an Frauen quer durch die Gesellscha­ft „passiert“, wissen Gronen und Elke Kroner, Leitung Fachbereic­h Frauen beim SkF, nur zu gut, sprechen fast täglich mit Betroffene­n. „Wenn wir auf die Straße gehen und mit den Leuten reden, sind viele wirklich entsetzt, dass Gewalt an Frauen keine Seltenheit ist“, so Kroner. Auch der Neusser Club der Soroptimis­ten Internatio­nal

nimmt sich immer wieder dieses Themas an.

„Am Freitag wollen wir in der Innenstadt Flyer und in den Kneipen Bierdeckel verteilen und damit vor allem dafür sensibilis­ieren, wie man als Freund, Bekannter oder Nachbar Anzeichen einer toxischen Beziehung erkennen und Gewalt verhindern kann“, sagt Anita Heitzmann. Einen Appell richten die Frauen auch an die Politik: „Es muss mehr Wohnungen für betroffene Frauen geben, die sich entschloss­en haben, die Beziehung zu beenden.“

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FOTO: G. SALZBURG Fleur Koenig, Anita Heitzmann, Janne Gronen und Elke Kroner (v.l.) helfen Frauen, die Gewalt in ihrer Beziehung erlebt haben.

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