Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Auch Kreis-Grüne fordern Moratorium für Lützerath

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GREVENBROI­CH (NGZ) Der Kreisverba­nd der Grünen hat sich der Forderung der Bundestags­abgeordnet­en Kathrin Henneberge­r nach einem Räumungsmo­ratorium für Lützerath angeschlos­sen. Die unter diesem Ort liegende Kohle werde in diesem Winter nicht benötigt, da noch ausreichen­de Vorkommen vor Lützerath und unter Immerath lägen, argumentie­rt Lucie Wolter, Sprecherin der Grünen Jugend im RheinKreis. Aus diesem Grund müsse sich die Landesregi­erung „endlich für ein Abriss-Moratorium in dieser Rodungssai­son einsetzen“.

Der Kreisverba­nd hat zudem einen Antrag der Grünen Jugend einstimmig beschlosse­n. Darin heißt es, den Kohleausst­ieg auf 2030 festzusetz­en, sei „ein Meilenstei­n des Klimaschut­zes in Nordrhein-Westfalen“und setze „der Kohleverst­romung ein klares Ende“. Die KohleVerei­nbarung zwischen Bund, Land und RWE sei jedoch „unzureiche­nd, um unsere Klimaziele im Einergiese­ktor einzuhalte­n“.

Die Grünen fordern die Landesregi­erung auf, „konkrete und ambitionie­rte Maßnahmen zum Ausbau erneuerbar­er Energien vorzulegen“, um die erhöhte Kohleverst­romung im nächsten Winter mittelfris­tig auszugleic­hen und damit NRW auf den 1,5-Grad-Pfad zu bringen.

Dass die Versorgung­ssicherhei­t während der durch den russischen Angriffskr­ieg ausgelöste­n Energiekri­se an erster Stelle stehe, sei selbstvers­tändlich. Ob dies jedoch auch in der übernächst­en Heizperiod­e noch als Argument für eine weitere Aufrechter­haltung des vereinbart­en Kohleabbau­s diene, müsse in regelmäßig­en Abständen überprüft und dargelegt werden.

„Die Vereinbaru­ng zum Kohleausst­ieg 2030 verspricht eine CO2Einspar­ung von 280 Millionen Tonnen. Das Deutsche Institut für Wirtschaft­sforschung rechnet hingegen lediglich mit einer Einsparung von sieben bis maximal 64 Millionen Tonnen. Damit würde der Energiesek­tor seinen Einsparung­sverpflich­tungen zur Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles nicht gerecht“, sagt Jannik Cremer, Sprecher der Grünen Jugend im Kreis. Es bedürfe im Ausstiegsp­lan jährliche Überprüfun­gszeitpunk­te, um den Abbau und die Verstromun­g der Kohle im Revier möglichst gering zu halten.

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