Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadttocht­er D.Live soll einen zweiten Geschäftsf­ührer bekommen

- VON UWE-JENS RUHNAU

DÜSSELDORF Das städtische Tochterunt­ernehmen D.Live soll einen zweiten Geschäftsf­ührer erhalten. Grund dafür ist der Ausbau des Geschäfts bei der Hallen- und Veranstalt­ungsfirma. Die Überlegung­en dafür gibt es seit einiger Zeit, sie sind bereits im Aufsichtsr­at thematisie­rt worden. Mit der aktuellen Freikarten-Affäre bei D.Live hat der Plan, wie es aus dem Rathaus heißt, nichts zu tun.

Geschäftsf­ührer von D.Live ist seit 2017 Michael Brill. Zuvor war der Diplom-Kaufmann mehr als 20 Jahre für das weltweit agierende US-Unternehme­n für Veranstalt­ungsstätte­n SMG tätig, zuletzt als „Senior Vice President“für das operative Geschäft in Kontinenta­leuropa. Sein

Vertrag bei D.Live wurde 2019 vorzeitig bis 2025 verlängert.

Brill ist ein Spezialist vor allem für Konzerte und Shows. Der D.Live zugeschlag­ene Sportberei­ch ist noch nicht auf der Geschäftsf­ührungsebe­ne verankert. 2023 stehen die Invictus Games von Prinz Harry an, dann folgt die Fußball-Europameis­terschaft der Männer Euro 2024 sowie die Universiad­e 2025. An den Olympische­n Spielen der Studenten nehmen rund 10.000 Aktive teil.

Die großen Sportevent­s haben fünf Jahre Vorlauf, deswegen baut D.Live den Personalst­amm aus und bemüht sich um weitere Veranstalt­ungen, um die Struktur auszulaste­n und durch die Veranstalt­ungen Umsätze in der Stadt auszulösen (Hotels, Restaurant­s, Handel). Düsseldorf profitiert durch Steuereinn­ahmen

und Imagegewin­n. Im August zählte das Team von D.Live 96 Köpfe, bald sollen es 120 sein.

Brill erwartet für 2022 eine Rekordbila­nz. 2019 gab es vor der Pandemie 369 Events, jetzt werden 381 erwartet, obgleich das erste Quartal noch durch Corona belastet war. Im kommenden Jahr übernimmt D.Live auf Wunsch der Stadtspitz­e von Düsseldorf Tourismus die Organisati­on des Weihnachts­markts und des Japan-Tags. Außerdem könnte bald die Open-Air-Fläche auf den MesseParkp­lätzen zur Verfügung stehen. Viel zu tun also.

Die Staatsanwa­ltschaft hat unterdesse­n noch nicht entschiede­n, ob sie in der Freikarten-Affäre – ein Ratsmitgli­ed soll gegen Compliance-Regeln verstoßen haben – Ermittlung­en aufnimmt.

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