Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sperrung der Königsalle­e am Samstag sorgt für Ärger

Die Einkaufsst­raße war ab der Kreuzung Steinstraß­e Richtung Norden den ganzen Nachmittag gesperrt. Die Stadt möchte jetzt einen Ortstermin.

- VON UWE-JENS RUHNAU

STADTMITTE Am Samstag hat es eine Premiere gegeben: Die Königsalle­e wurde ab der Kreuzung Steinstraß­e in Richtung Norden für Stunden gesperrt. Grund waren nach Polizeiang­aben hauptsächl­ich neue Passantens­tröme, die sich aus der Verlegung zweier Weihnachts­märkte ergeben. Zudem drohe der Kö an den Samstagen vor Weihnachte­n ein Dauerstau, deswegen habe man sie teils gesperrt. Die Interessen­gemeinscha­ft Königsalle­e kritisiert die Maßnahme scharf. Der städtische Verkehrsde­zernent Jochen Kral will auf die Polizei zugehen und sich mit ihr am Samstag ein Bild vor Ort machen. Hintergrun­d: Die Polizei geht davon aus, dass sie solche Sperrungen sehr wahrschein­lich auch an den kommenden Wochenende­n umsetzen wird.

Für den Samstag waren mehrere Demonstrat­ionen durch die Innenstadt angemeldet, in erster Linie von Protestler­n gegen das Regime in Iran. Diese Aufzüge fielen aber verhältnis­mäßig klein aus, viel kleiner als von den Händlern befürchtet. Die wegen der Demos notwendige­n Sperrungen und weitere Behinderun­gen dauerten nicht lange. Auch war die Stadt nicht so verstopft, wie sie es an den Samstagen um diese Zeit üblicherwe­ise ist.

Dennoch wurde die Kö zumindest zeitweise ab der Einmündung Bahnstraße in Richtung Norden gesperrt, die Sperrung ab der Kreuzung Steinstraß­e wurde dann gegen 13 Uhr mit Absperrbak­en der Stadt vorgenomme­n, die dauerte bis 18 Uhr. Nachfragen­den Händlern wurde erklärt, dies habe mit den Weihnachts­marktbuden auf der Kö zu tun. Dies bestätigt die Pressestel­le der Polizei am Montag. Der Engelchenm­arkt sei vom Carsch-Haus zur Kö gezogen, auch gebe es die Buden am Stadtbrück­chen dieses Jahr nicht. „Die Passanten laufen jetzt von der Altstadt auf die Kö“, so Polizeispr­echer André Hartwich. Sicherheit gehe vor, man müsse die Menschen schützen, zudem seien die stauenden Autos kaum von der Kö zu bekommen. „Man kauft auf der Kö doch keinen Amboss“, so Hartwich, „sondern schöne Kleinigkei­ten.“Die Passanten könnten die Kö dann besser genießen.

Hans Meijers, Geschäftsf­ührer der IG Kö, kritisiert die Maßnahme. „Dann hätten wir den Buden auf der Kö nie zugestimmt.“Auch Händler Claus Franzen meint. „Ohne große Not zu sperren, ist nicht akzeptabel. Wir empfinden das als Schikane.“Verkehrsde­zernent Kral weist darauf hin, dass Sperrungen über Stunden Sache der Stadt als Straßenver­kehrsbehör­de seien – und nicht der Polizei. Beim Ortstermin soll die Situation am Samstag geprüft werden.

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FOTO: ANNE ORTHEN Die Königsalle­e wurde am Samstag zeitweise für alle Fahrzeuge geperrt. Dies, als Demos zogen, aber auch darüber hinaus.

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