Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Städte unterstützen Polizei gegen Rocker
DUISBURG/KÖLN Öffentliche Auseinandersetzungen im kriminellen Rockermilieu häufen sich. Auch in Nordrhein-Westfalen haben einige Städte unter diesem Kriminalitätsphänomen zu leiden – insbesondere Kommunen im Ruhrgebiet und im Rheinland. Die betroffenen Städte geraten mit ihren Stadtnamen bei solchen Konflikten immer wieder in die Negativschlagzeilen, obwohl sie nichts dafür können. „Wenn organisierte Kriminalität sich in einer Stadt etabliert, beeinträchtigt das immer das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger“, sagt eine Sprecherin der Stadt Köln, in der es immer wieder zu Konflikten im Rockermilieu kommt.
Die Kommunen sind weitestgehend machtlos gegen die Rockerkriminalität – deren Bekämpfung obliegt der Polizei. Aber die Städte arbeiten im Rahmen ihrer Möglichkeiten eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen. „In einer Sicherheitskonferenz besprechen Stadt und Polizei gemeinsam Strategie, Aktionen und Kooperationsstrukturen. Zudem unterstützt die Stadt Köln die Polizei etwa durch gemeinsame Kontrollen in Bereichen, bei denen Bezüge ins Rockermilieu bekannt sind oder vermutet werden – wie unter anderem in der Türsteherszene und bei Shishabars“, so die Sprecherin der Stadt Köln.
Eine Stadt, die im Zusammenhang mit kriminellen Rockern auch immer genannt wird, ist Duisburg. Dort gab es erst im Mai wieder eine öffentliche Auseinandersetzung im Milieu, bei der auch Schüsse fielen. Die Stadt unterstützt die Polizei mit dem Ordnungsamt – etwa bei Kontrollen von Gaststätten. „Grundsätzlich schadet Kriminalität in erster Linie den Menschen in der Stadt, das gilt selbstverständlich auch für die Rocker-Kriminalität“, sagt eine Sprecherin der Stadt Duisburg. „Unabdingbar ist deshalb, dass diese Kriminalität mit aller Konsequenz bekämpft wird. Dies war gerade auch in Duisburg in den letzten Jahren der Fall, wie zum Beispiel dem ‚Kuttenverbot‘ und den Schließungen von Rocker-Etablissements“, erklärt sie. Solche Erfolge seien wichtig für die Menschen in der Stadt, sie erhöhten das Sicherheitsgefühl und würden zum besseren Image einer Stadt beitragen, so die Sprecherin der Stadt Duisburg.