Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
So würden wir aufstellen
MEINUNG Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft tritt zum ersten WM-Spiel gegen Japan an. Bundestrainer Hansi Flick hat viele Alternativen für die Startelf. Unsere sähe so aus.
DÜSSELDORF Das erste Spiel bei einem großen Turnier, das sagen viele, ist oft das schwerste. Viele Fragen sind offen – wo steht die Mannschaft, wie fit ist die Truppe, harmonieren die Spieler? Und – die vielleicht wichtigsten: Welche Taktik wähle ich, und welche elf Mannen sollen es richten? Vor diesen Fragen steht auch Fußball-Bundestrainer Hansi Flick vor dem Duell mit Japan an diesem Mittwoch um 14 Uhr deutscher Zeit. Wir haben uns in seine Rolle versetzt und präsentieren hier unsere erste Elf, die wir gegen die Japaner auf den Platz schicken würden.
Tor Gäbe es überall so wenig Diskussionen wie auf der Position des Torhüters, dann müsste Flick wohl wenig Hirnschmalz in die Aufstellung investieren. Wenn Manuel Neuer gesund ist, spielt er – Ende der Diskussion. Das ist klar kommuniziert – und das ist auch richtig so, trotz der starken Hintermänner Marc-André ter Stegen und Kevin Trapp.
Abwehr Hansi Flick bevorzugt das Spiel mit einer Viererkette. Wir schließen uns dieser Taktik an. In der Mitte steht Abwehrchef Antonio Rüdiger, der „Soldat“von Real Madrid, als zweiter Innenverteidiger hat für uns Nico Schlotterbeck die Nase vor seinem Dortmunder Vereinskollegen Niklas Süle. Als rechter Außenverteidiger darf Jonas Hofmann ran – der vielseitige Mönchengladbacher hat in der Nationalmannschaft schon oft bewiesen, dass er auf dieser Position spielen kann. Als linken Außenverteidiger geben wir dem Freiburger Christian Günter den Vorzug vor David Raum, dessen Auftritte in der Hinrunde bei seinem neuen Klub RB Leipzig nicht gerade berauschend waren. Günter wirkt dagegen aktuell deutlich stabiler und souveräner.
Mittelfeld Wenn die BundesligaHinrunde und die Vorrunde der Champions League eines gezeigt hat, dann das: Jamal Musiala muss spielen. Mehr Ideen, mehr Qualität, mehr technische Fertigkeit kann Deutschland im offensiven Mittelfeld auf den Platz bringen. Einen
Bayernspieler wie Leroy Sané oder Serge Gnabry an seine offensive Seite zu stellen, dürfte dem Youngster sicher noch mehr Wohlgefühl einbringen. Wir hätten uns für Sané auf links entschieden, der fällt aber leider nun aus. Wir behelfen uns mit einem Kniff, ziehen Musiala auf die linke Seite und lassen Leon Goretzka auf der 10 ran – seine körperliche Wucht wird uns gegen die Japaner gut tun. Rechts offensiv könnte auch Jonas Hofmann spielen, den haben wir aber schon hinten rechts aufgestellt. Also bilden wir mit Serge Gnabry, Musiala und Goretzka einen echten Bayern-Block. Mario Götze, der in Frankfurt so wunderbar funktioniert, direkt von Anfang an zu bringen, halten wir eher für unklug. Die WM ist noch lang, und sein Auftritt wird sicher noch kommen. Die defensiven Positionen gehören ohne Diskussion Joshua Kimmich und Ilkay Gündogan.
Angriff Bleibt noch ein Platz im Sturm – und den verteilen wir an Kai Havertz vom FC Chelsea. Werder Bremens Frisch-Nationalspieler Niclas Füllkrug könnte mit seiner Körperlichkeit gegen die Japaner als Einwechselspieler eine gute Rolle spielen, sollte es nicht laufen.