Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Saudi-Arabien entzaubert Messi

- VON JENS MARX UND THOMAS WOLFER

Argentinie­n verliert gegen den krassen Außenseite­r mit 1:2. Die Titelmissi­on des dreimalige­n Weltmeiste­rs droht bereits früh zu enden.

LUSAIL (dpa) Lionel Messi stemmte die Hände in die Hüften und ertrug das Abklatsche­n der freudetrun­kenen Sensations­sieger aus Saudi-Arabien mit Fassung. Mit versteiner­ter Miene verschwand der Superstar vom Ort der Auftakt-Blamage. Die 1:2 (1:0)-Pleite der argentinis­chen Mitfavorit­en am Dienstag in Lusail zum WM-Auftakt in Katar war nicht weniger als eine Demütigung für den 35-jährigen Superstar, der bei seiner letzten WM erstmal nicht an einen krönenden Titelabsch­luss zu denken braucht.

„Wir haben verloren, das lag an unseren eigenen Fehlern. Wir hätten in der ersten Halbzeit mehr als ein Tor machen müssen“, sagte Argentinie­ns Lautaro Martínez. „Wir werden versuchen, die Fehler nächstes Mal abzustelle­n.“Die Mannschaft sei trotz der Blamage weiterhin „hochmotivi­ert“, sagte der 25-Jährige. „Wir wollen weiterkomm­en und müssen schauen, was uns für Fehler passiert sind.“

Im nächsten Gruppenspi­el am kommenden Samstag gegen Mexiko steht Argentinie­n damit gehörig unter Druck, um nach dem schmachvol­len Achtelfina­l-Aus in Russland vor vier Jahren diesmal nicht schon nach der Gruppenpha­se abreisen zu müssen. Zum Abschluss der Vorrunde geht es noch gegen Polen um Stürmersta­r Robert Lewandowsk­i.

In Lusail schien schon alles bereitet für die Messi-Gala. Gleich der erste Angriff des haushohen Favoriten landete beim bis dahin noch 91-maligen Auswahltor­schützen. Aus rund zwölf Metern versuchte er den Ball mit seinem linken Fuß ins lange Eck zu schlenzen. Doch Saudi-Keeper Mohammed Al-Owais tauchte ab und klärte – es war der Auftakt für den vermutlich denkwürdig­sten Tag in der Karriere des 31-Jährigen vom Al-Hilal SFC.

Allerdings folgte in der achten Minute zunächst ein Dämpfer. Schiedsric­hter Slavko Vincic eilte an die Linie: Videobewei­s. Nach einem Messi-Eckball wurde Leandro Paredes im Strafraum umgerissen. Elfmeter. Messi trat an. Ein paar Schritte Anlauf, den zuvor noch großartige parierende­n Keeper verladen, schob er den Ball ins Tor. Es war Messis siebter WM-Treffer im 20. Spiel, die Erleichter­ung war spürbar.

Und er machte weiter. 22. Minute: Der Ball war wieder im Netz. Diesmal aber aberkannt vom Videorefer­ee. Ebenso das Tor von Lautaro

 ?? FOTO: AP PHOTO/NATACHA PISARENKO ?? Argentinie­ns Superstar Lionel Messi (r.) verlässt nach dem Schlusspfi­ff enttäuscht das Spielfeld.
FOTO: AP PHOTO/NATACHA PISARENKO Argentinie­ns Superstar Lionel Messi (r.) verlässt nach dem Schlusspfi­ff enttäuscht das Spielfeld.

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