Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ehepaar aus Orken ist seit 65 Jahren verheiratet
ORKEN (uwr) Gertrud und Hans Claßen haben sich bis zur Eisernen Hochzeit ihre gute Laune erhalten. Diesen Mittwoch vor 65 Jahren gaben sie sich auf dem Grevenbroicher Standesamt das Ja-Wort. Hans (87) wurde in Elsen geboren und wuchs mit zwei Brüdern in Orken auf. Nach dem Krieg zog die Familie von der Düsseldorfer auf die Goethestraße. Beruflich trat Hans in die Fußstapfen seines Vaters und machte nach der Volksschule in Krefeld eine Lehre im Straßenbau. Von dort wechselte er nach Neuss, später nach Dormagen, und konnte dann bei der Stadt Grevenbroich anfangen, wo er bis zum Ruhestand zwei Jahrzehnte seiner Arbeit nachging.
Gertrud kannte er „vom Ansehen“. Durch den Krieg wuchs sie ohne Vater auf und lebte mit ihrem Bruder und ihrer Mutter auf der Noithausener Straße. Im Anschluss an die Schule erlernte sie in Otzenrath den Beruf der Herrenkonfektionsschneiderin. Später wechselte sie zum Bekleidungshaus Hömberg am Grevenbroicher Marktplatz, wo sie im Nähatelier eine Anstellung fand. „An Grevenbroicher Kirmes hat Hans mich an der Bushaltestelle abgepasst und gefragt, ob ich mit ihm zum Schützenfest gehe“, erzählt die 84-jährige.
Auch ihre Mutter sei angetan von „Claßens Hansi“gewesen, erinnert sich die Jubilarin. Im November des nächsten Jahres heirateten die beiden standesamtlich und im Januar 1958 erhielten sie in der Pfarrkirche St. Stephanus den Segen der Kirche. Beide zogen in Gertruds Elternhaus, in dem auch die Tochter Anke (55) aufwuchs. Wie ihre Mutter schneiderte auch Gertrud.
Mit ihrer Tochter fuhren sie zum Camping, zunächst in den Schwarzwald und später in die Eifel. „Dort hat unser Wagen 44 Jahre fest gestanden“, erzählt der Jubilar. Gern sind sie gemeinsam gewandert und Mountainbike gefahren. „Wir waren im Hohen Venn unterwegs und kennen die Eifel in- und auswendig“, erzählt die Jubilarin. Mit den Wasserfreunden feierten sie als Schützenkönigspaar des BSV Orken „ihr“Schützenfest. Als förderndes Mitglied zählt Hans zum TV Orken und Gertrud zum Sportverein für betagte Bürger. Die Jubilare sind glücklich, sich noch zu haben – groß feiern wollen sie ihre Eiserne Hochzeit nicht mehr.