Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Corona-Testzentru­m schließt

- VON MELANIE VAN SCHYNDEL

Grund für die Schließung in Rommerskir­chen seien ausstehend­e Zahlungen.

ROMMERSKIR­CHEN Wer derzeit im Testzentru­m auf dem Aldi-Parkplatz in Rommerskir­chen einen CoronaTest machen möchte, steht vor verschloss­enen Türen. „Wir sehen uns leider zum Entschluss gezwungen, die Testzentre­n in Bedburg, Kaster, Bergheim, Quadrath-Ichendorf, Hürth und Rommerskir­chen vom 19. November bis zum 31. Dezember zu schließen. Eine längere Pausierung des Betriebes können wir aktuell nicht ausschließ­en“, ist auf einem Aushang des Betreibers „Implura Medical“zu lesen. Als Grund führt er Verzögerun­gen bei den Zahlungen durch die Kassenärzt­liche Vereinigun­g Nordrhein (KVNO) an – seit März stünden Zahlungen aus.

„Wir sind in einer Plausibili­tätsprüfun­g“, erklärt ein Sprecher des Unternehme­ns. Die KVNO prüft seit einigen Monaten die durch Testzentre­n abgenommen Bürgertest­ungen. „Wir unterstütz­en dies ausdrückli­ch und stellen notwendige Informatio­nen zur Verfügung“, heißt es in dem Schreiben des Betreibers. „Ich verstehe das alles und finde es richtig, was ich aber nicht verstehe, ist, dass es so lange dauert, diese Prüfung abzuschlie­ßen“, so der Sprecher. In den letzten neun Monaten seien erhebliche Kosten für Personal, Mieten, Tests, Ausrüstung und vieles mehr entstanden. „Das haben wir die ganze Zeit aus eigener Tasche bezahlt, das geht nicht auf Dauer“, erklärt der Sprecher. Lediglich eine Abschlagsz­ahlung von 30 Prozent der entstanden­en Kosten sei Ende Oktober eingegange­n. Implura stelle im ersten Standbein Zahnersatz her, nur deshalb habe man den Betrieb von 14 Teststelle­n überhaupt so lange aufrecht erhalten können. „Es ist sehr schade für unsere Patientinn­en und Patienten, denn viele sind auf die Tests angewiesen.“

Sollte die KVNO die Zahlungen überweisen, werde das Testzentru­m den Betrieb wieder aufnehmen. Der Betreiber hat eine Anwaltskan­zlei eingeschal­tet. „Wir haben uns nichts vorzuwerfe­n, wir haben korrekt gehandelt“, versichert der Sprecher. Die KVNO wolle immer wieder neue Unterlagen sehen, die auch umgehend zur Verfügung gestellt würden, sagt er. „Ich habe das Gefühl,

die Mitarbeite­r dort sind auch überlastet. Aber das geht auf unsere Kosten.“

Die KVNO bestätigt auf Nachfrage die umfänglich­e Abrechnung­sprüfung des Teststelle­nbetreiber­s auf Grundlage der geltenden Testverord­nung. „Die Ergebnisse der Prüfungen bleiben abzuwarten. Bis dahin können wir uns nicht näher öffentlich zum laufenden Verfahren äußern. Der Betreiber ist über das Geschehen seit Beginn informiert.“Die Gemeinde Rommerskir­chen bedauert die Schließung des Testzentru­ms. „Die Testzentre­n in der Gemeinde haben während der Pandemie gute Arbeit geleistet. Entbehrlic­h sind sie nach wie vor nicht. Ein Weiterbest­ehen aller Teststelle­n wäre nach wie vor sehr wünschensw­ert“, sagt Sprecher Sebastian Meurer.

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SYMBOLFOTO: DPA Im Testzentru­m auf dem Aldi-Parkplatz können Bürger sich vorerst nicht testen lassen.

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