Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Starke erste Saison in der Junior-Klasse
Tommie Lycklama à Nijeholt (13) zählt zu den jungen Kart-Talenten in Deutschland. Seine erste Saison bei den ADAC Kart Masters war erfolgreich. Es gab aber auch Enttäuschungen. Die Stadt hat ihn nun als Ehrengast geladen.
KORSCHENBROICH Wenn am 2. Dezember die Sportlerehrung der Stadt stattfindet, wird auch Tommie Lycklama à Nijeholt in der Aula des Gymnasiums dabei sein. Denn der 13 Jahre alte Rookie aus Korschenbroich ist als Ehrengast geladen. Seit diesem Jahr fährt der Gymnasiast in der Junior-Klasse, die für Zwölf- bis 16-Jährige zugelassen ist. Mit seinen erst 13 Jahren ist er einer der Jüngsten bei den Rennen, die in ganz Deutschland ausgetragen werden. Für ihn war seine erste Junior-Saison ein erfolgreiches Jahr.
Bei der Fahrer-Gesamtwertung des ADAC Mittelrhein wurde Tommie Lycklama à Nijeholt Zweiter. „Da steht Tommie nicht nur als einziger Rookie, sondern auch als jüngster Fahrer in der Top-Fünf“, berichtet seine Mutter Patricia Lycklama à Nijeholt. Unter den TopFünf gebe es zwei große Namen aus dem Kartsport, die im nächsten Jahr den Umstieg in die höchste AutoRennsportklasse in Deutschland machen werden, erklärt sie weiter.
Zudem wurde er Club-Meister bei seinem Motorsportverein MSC Adenau. Der Motorsportclub ist eng verbunden mit dem Nürburgring und der größte Motorsportverein in Deutschland mit mehr als 500 Mitgliedern aus dem Kart- und Autosport.
Neben diesen Erfolgen gab es aber auch Enttäuschungen, die der junge Rookie verkraften musste. Vor allem das Finale der „ADAC Kart Masters“im sächsischen Mülsen verlief nicht so wie erhofft. 129 Piloten aus ganz Deutschland waren am Start. Im Finale waren die Wetterbedingungen schwierig: Mal trocken, dann leichter Regen, teilweise sogar Starkregen. Tommie Lycklama à Nijeholt kannte die Strecke aus dem Training allerdings nur bei trockenem Wetter.
In jedem Rennen war die Rennstrecke daher anders und das Kart musste jedes Mal auf die neue Wetterlage eingestellt werden. Das – in Kombination mit einer Spoilerstrafe und etwas Pech – sorgte letztlich dafür, dass Tommie zum ersten Mal nicht in den Top-Zehn die Rennen beendete. Sehr knapp schoss er daher in der Gesamtwertung an den Top-Fünf vorbei und schloss seine erste Junior-Saison als Sechster seiner Klasse in Deutschland ab.
„Die Rennen in Mülsen verliefen nicht so wie erhofft, trotzdem sind wir mit dem ganzen Jahresverlauf sehr zufrieden“, zieht Teamchef André Thurn von AT Motorsport aus Ruppichteroth im Rhein-Sieg-Kreis Bilanz. „Tommie kämpfte als Rookie in einem sehr starken Fahrerfeld immer in den vorderen Rängen mit. Auch unter schwierigen Bedingungen hat er Charakter gezeigt und sich harte, aber immer faire Duelle geliefert. Natürlich ist es sehr schade, dass Tommie am Ende der Saison so knapp aus der Top-Fünf gerutscht ist. Trotzdem ist ein sechster Platz in der Endwertung eine starke Leistung.“
Geradezu erwachsen und abgeklärt klingt das Fazit des 13-Jährigen: „Mit meiner ersten Junior-Saison, auch noch direkt auf nationalem Niveau, bei den ADAC Kart Masters, bin ich sehr zufrieden. Es war ein intensives Jahr, in dem ich sehr viel gelernt habe und große Fortschritte machen konnte.“
Tommie ist in Sachen Rennsport nicht familiär vorbelastet. Seine Eltern – das deutsch-niederländische Paar Patricia Lycklama à Nijeholt und Johannes Buter – unterstützen ihren Sohn aber sehr. Bei seinen Rennen ist ein Elternteil immer mit dabei. „Ich muss alles immer sehr gut planen. Denn an den Wochenenden
bin ich ständig unterwegs – zum Trainieren oder bei Rennveranstaltungen“, sagt Tommie. Seine Schule, das Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium Mönchengladbach, unterstütze ihn als Leistungssportler ebenfalls, erklärt er weiter. Seine Schulnoten müssten aber schon gut sein, gibt er zu.
2023 startet Tommie in seine zweite Junioren-Saison. An den Start geht er wieder in den ADAC Kart
Masters. Auch die Teilnahme an internationalen Rennserien ist geplant. Wie die kommende Saison jedoch genau aussehen wird, hänge unter anderem auch von den finanziellen Mitteln ab, sagt seiner Mutter. Denn dieser Sport ist ein teures Hobby. Zwei langjährige Sponsoren – die 1A Reinigung aus Korschenbroich und das Unternehmen BC Management Consulting – hat der junge Kartfahrer bereits. Weitere sind willkommen.