Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Reul plant Großeinsat­z zur Räumung von Lützerath

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DÜSSELDORF (dpa) Nordrhein-Westfalens Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) hat einen Großeinsat­z zur Räumung des von Klimaaktiv­isten besetzten Ortes Lützerath am Tagebau Garzweiler angekündig­t. Die Polizei könne dort „nicht scheibchen­weise mit einzelnen Einsätzen vorgehen“, sagte Reul im Landtag. Das löse das Problem nicht. „Am Ende muss Lützerath leer sein, und das geht nur mit einem Gesamteins­atz, bei dem erstens die Barrikaden beseitigt, zweitens die Personen verbracht, drittens alle Häuser abgerissen und die Bäume gerodet werden – also die Besetzungs­infrastruk­tur beseitigt wird“, kündigte der Innenminis­ter an. „Andernfall­s wird doch sofort wieder besetzt, und wir fangen wieder von vorne an.“Reul fügte hinzu: „Das dauert alles noch etwas, da geht niemand überstürzt dran. Das muss gründlich gemacht werden.“Menschenle­ben würden nicht aufs Spiel gesetzt.

Aachens Polizeiprä­sident hatte kürzlich einen Einsatz noch in diesem Jahr ausgeschlo­ssen. In den Häusern von Lützerath, deren einstige Bewohner weggezogen sind, halten sich Aktivisten auf, die um den Ort „kämpfen“wollen. Die grün geführten Wirtschaft­sministeri­en in Bund und NRW hatten Anfang Oktober mit dem Energiekon­zern RWE einen auf 2030 vorgezogen­en Kohleausst­ieg im Rheinische­n Revier vereinbart. Fünf weitgehend verlassene Dörfer am Tagebau bleiben erhalten, Lützerath soll zur Kohlegewin­nung aber abgebagger­t werden.

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