Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
NRW übergibt Staffelstab ans Saarland
BERLIN (mün) Das Amt des deutschfranzösischen Kulturbevollmächtigten soll die Beziehungen beider Länder stärken. Am Donnerstag gab NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst den Stab an das Saarland weiter. „Die deutsch-französische Zusammenarbeit war immer der Motor der europäischen Zusammenarbeit – und die deutsch-französische Abstimmung ist gerade in Krisenzeiten besonders wichtig“, sagte der CDU-Politiker. In den vergangenen vier Jahren seien entscheidende Schritte zum Ausbau der deutsch-französischen Freundschaft gegangen worden, etwa im Hinblick auf das Lernen der Partnersprache, in der beruflichen Bildung oder bei der Unterstützung für deutsch-französische Abschlüsse.
Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) erklärte, sie wolle ihre Kraft darauf verwenden, vor allem die Begeisterung für die Sprache der Nachbarn zu wecken und „die Zweisprachigkeit in Deutschland und Frankreich voranzubringen“.
Seit Januar 2019 lag das Mandat des deutsch-französischen Kulturbevollmächtigten in NRW. In diese Mandatszeit fiel der 2019 zwischen der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident Emmanuel Macron unterzeichnete Vertrag von Aachen. Dieser soll die enge Zusammenarbeit Deutschlands und Frankreichs weiterentwickeln, die der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Präsident Charles de Gaulle 1963 im Elysée-Vertrag besiegelt hatten.
Der deutsch-französische Kulturbevollmächtigte wird aus dem Kreis der Ministerpräsidenten der verschiedenen Länder gewählt. Er vertritt die Interessen des Bundes sowie der 16 deutschen Bundesländer in bildungspolitischen, kulturellen und Medienangelegenheiten gegenüber Frankreich.