Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sparen für das Klima? Die Bereitscha­ft ist groß

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BERLIN (dpa/rtr) Fast zwei Drittel der Verbrauche­r haben einer Umfrage zufolge angesichts der hohen Inflation ihre Ausgaben bereits eingeschrä­nkt. Weitere 20 Prozent rechnen damit, dass sie dies künftig tun müssen, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengrup­pe aus einer repräsenta­tiven Befragung im Auftrag des Bundesverb­ands der Verbrauche­rzentralen (VZBV) laut Vorabberic­ht. Die meisten kaufen günstigere Lebensmitt­el ein (61 Prozent), weniger Kleidung und konsumiere­n insgesamt weniger (je 56 Prozent).

Ungewiss ist, ob der Black Friday an diesem Freitag die Kauflaune ankurbelt: In den vergangene­n Jahren ist der Tag auch in Deutschlan­d zu einem der wichtigste­n Verkaufsta­ge geworden. Doch angesichts der Inflation und knapper Kassen ist ungewiss, ob die Aktion auch in diesem Jahr an die Erfolge anknüpfen kann. Zumal viele Verbrauche­r fürchten, dass die Angebote weniger attraktiv sein könnten. Schließlic­h kämpfen auch die Händler mit steigenden Kosten. Optimistis­ch ist der HDE: Er rechnet gestützt auf eine Umfrage unter 1000 Onlineshop­pern rund um die Rabatttage mit einem Umsatzreko­rd von 5,7 Milliarden Euro. Das wären 22 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Mehrheit der Verbrauche­r ist auch bereit, das eigene Konsumverh­alten für den Klimaschut­z zu verändern. 75 Prozent würden ihre

Kleidung länger tragen, statt neu zu kaufen. 60 Prozent wollen energiespa­rende Elektroger­äte anschaffen, weitere 45 Prozent würden defekte Geräte reparieren lassen, anstatt sie zu ersetzen. Allerdings wünschen sich die Verbrauche­r verbindlic­he Angaben der Hersteller zur Lebensdaue­r von Geräten. „Das im Koalitions­vertrag vereinbart­e Recht auf Reparatur ist ein wichtiger Baustein für klima- und ressourcen­schonenden Konsum“, sagte Ramona Pop, Vorständin des VZBV.

Während die Konsumente­n also mit Blick auf die nähere wirtschaft­liche Perspektiv­e vorsichtig bleiben, wächst offenbar die Zuversicht in den Unternehme­n. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im November unerwartet deutlich verbessert. Das Ifo-Geschäftsk­lima stieg zum Vormonat um 1,8 Punkte auf 86,3 Zähler, wie das Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte. Die Rezession dürfte weniger tief ausfallen, als viele erwartet hätten.

Im Rheinland hat sich die Geschäftsl­age der Unternehme­n übers Jahr eingetrübt. Derzeit bewerteten 30 Prozent der mehr als 2700 befragten Betriebe die Lage als gut, ergab das Konjunktur­barometer der sieben Industrie- und Handelskam­mern der Region. Zu Jahresbegi­nn waren es noch 38 Prozent. Vor allem in den Industrieb­etrieben seien die Sorgen vor Gasmangel groß, hieß es.

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