Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ausschuss beschließt den Abbau der „Scheune“auf dem Markt

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JÜCHEN (cso-) Falls es in Jüchen Fans der großen Stahl- und Glaskonstr­uktion auf dem Jüchener Markt gibt, sollten sie sich das blaue Bauwerk nochmals gut ansehen. Der Umweltund Verkehrsau­sschuss hat nämlich mit zehn zu drei Stimmen entschiede­n: Die „Scheune“kommt weg. Das Bauwerk ist in schlechtem Zustand, Farbe blättert ab, Glasscheib­en sind verschmutz­t. Ein Termin für die Demontage steht noch nicht fest, auch die Kosten müssen noch ermittelt werden. Verschwind­en soll auch der abgeschalt­ete Brunnen auf dem Platz.

Seit Jahren wird über die Gestaltung des Jüchener Marktplatz­es diskutiert, und das war in der Sitzung des Verkehrsau­sschusses nicht anders. Die Verwaltung hatte empfohlen, die „Scheune“zu beseitigen, dies sei ein schwerpunk­tmäßiger Wunsch in einer Bürgervers­ammlung gewesen. „Das deckt sich mit den Wünschen bei unseren Gesprächen mit Anliegern“, sah CDU-Ratsherr Werner Hüsselmann die Ansicht der Union bestätigt. Der SPD fehlt dagegen laut Franz Josef Herten ein Gesamtkonz­ept für die Platzgesta­ltung. Georg Voßmüller (Grüne) sprach von „Flickschus­terei“. Harald Krings (Freie Wählergeme­inschaft) mahnte an, zu klären, was nach dem Abriss mit der frei werdenden Fläche geschehen soll. Bürgermeis­ter Harald Zillikens kündigte an, dass die vom Bistro nebenan für Außengastr­onomie genutzte Fläche anders gestaltet werden soll als mit Gabionenwa­nd und Zelten heute, das wirke wie ein „Dauer-Festzeltpl­atz“, so der Bürgermeis­ter.

Eine Lanze für den Erhalt der „Scheune“brach Paul Quack als Vertreter des Bundes für Umweltund Naturschut­z: „Bitte lassen Sie die Scheune stehen. Wir sollten nicht einfach abbauen, was bereits existiert, sondern das Bauwerk etwas ,aufpimpen‘ und mit Pflanzen begrünen“, appelliert­e Quack. Das sehe dann besser aus und spare im Vergleich mit einem Abriss Geld.

Der Ausschuss entschied anders. Mehrheitli­ch beschlosse­n die Politiker zudem, auf dem Markt sechs zusätzlich­e Autostellp­lätze sowie 14 weitere im Umfeld am Rathaus und Verwaltung­sgebäude Wilhelmstr­aße zu schaffen. Einstimmig votierte der Vekehrsaus­schuss dafür, die Anbindung des Bahnhofs an den Buslinienv­erkehr zu prüfen. Diese enden bislang am Markt, eine Verlängeru­ng zur Bahnstatio­n würde mehr Möglichkei­ten zur Platzgesta­ltung bieten. Beim Tagesordnu­ngspunkt Einwohnerf­ragen zuvor war ein Bürger allerdings verwundert darüber, dass die Stellplätz­e auf dem Markt beschlosse­n werden sollten, obwohl kürzlich erst im Bürgerwork­shop für das noch in Arbeit befindlich­e Verkehrsen­twicklungs­konzept der Wunsch geäußert worden sei, den Marktplatz autofrei zu machen.

Wenn für den Markt eine neue Gestaltung realisiert werden solle, könnten die Stellplätz­e wieder rückgängig gemacht werden, antwortete Bürgermeis­ter Zillikens. „Das ist nicht in Stein gemeißelt.“

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FOTO: G. SALZBURG Das von vielen Jüchenern despektier­lich „Scheune“genannte Bauwerk kommt weg, die Gastronomi­eNutzung soll laut Stadt anders gestaltet werden.

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