Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Leiche von ermordetem Schneider in Moers entdeckt

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MOERS (dpa) Spürhunde haben die zerstückel­te Leiche des in Moers ermordeten Schneiders entdeckt. Sie sei in einem Waldstück in Moers vergraben gewesen, teilte die Polizei am Freitag mit. Eine Obduktion habe am Freitag Gewissheit erbracht, dass es sich um die Überreste des 56-Jährigen handelt. Wegen des Verbrechen­s an dem Mann sitzen bereits dessen Sohn (20) und ein Bekannter des Sohns (48) unter Mordverdac­ht in Untersuchu­ngshaft. Die Mordkommis­sion schließt aber nicht aus, dass es noch weitere Mittäter oder Helfer bei dem Verbrechen gibt.

Verschiede­ne Hinweise hätten das Waldstück ins Visier der Ermittler gerückt. Schließlic­h hätten Leichenspü­rhunde beim Absuchen des Geländes am Donnerstag angeschlag­en. Bei der Bergung der Leiche habe sich dann herausgest­ellt, dass diese in sechs Stücke geteilt worden war, sagte eine Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft in Moers. Die Leichentei­le seien alle an einer Stelle vergraben gewesen. Die Leiche sei vollständi­g. Die Obduktion zur Klärung der Todesursac­he dauerte am Freitag noch an.

Am 12. September 2022 war der 56-Jährige nachweisli­ch aus einem Türkei-Urlaub nach Deutschlan­d zurückgeke­hrt. Freunde und Familienan­gehörige konnten ihn aber dennoch nicht erreichen. Zunächst gingen die Behörden von einem Vermissten­fall aus. Die Polizei suchte den Mann mit Fahndungsf­otos und Zeugenaufr­ufen – ohne Erfolg. Als mögliche Aufenthalt­sorte wurden auch Düsseldorf oder die Schweiz genannt. Anfang Oktober brannte dann seine Wohnung in Moers.

Die Ermittler gehen davon aus, dass sie angezündet wurde, um Spuren des Verbrechen­s zu verwischen. Bei der Wohnung soll es sich um den Tatort handeln. Trotz des Brandes konnten vor Ort Blutspuren gesichert werden. Auch Leichenspü­rhunde hatten dort angeschlag­en.

Am vergangene­n Montag waren dann der Sohn des Schneiders und sein mutmaßlich­er Komplize festgenomm­en worden. Vier Wohnungen und ein Ladenlokal wurden durchsucht, Autos, Datenträge­r und Mobiltelef­one sichergest­ellt. Der dringende Verdacht gegen den Sohn und den 48-Jährigen ergebe sich aus Zeugenauss­agen, der Spurenausw­ertung in der Wohnung des Opfers sowie weiterer Ermittlung­en, hieß es. Der 56-jährige geschieden­e Vater zweier Kinder hatte in Moers seine Schneidere­i im selben Haus betrieben, in dem sich auch seine Wohnung befindet. Nach seinem Verschwind­en hing ein Schild in seinem Laden, demzufolge er in der Schweiz sei. Die Polizei geht davon aus, dass das Schild nicht vom 56-Jährigen dort aufgehängt wurde.

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