Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vermieter müssen künftig die CO2-Abgabe mitzahlen

Ein neues Gesetz, das am Freitag den Bundesrat passiert hat, sieht vor, dass Mieter nicht mehr allein die Extrakoste­n tragen. Deren Höhe variiert.

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BERLIN/ESSEN (dpa) Mieterinne­n und Mieter werden ab dem kommenden Jahr bei der Klimaabgab­e fürs Heizen mit Öl oder Gas finanziell entlastet. Bisher müssen sie die sogenannte CO2-Abgabe allein bezahlen, künftig werden die Vermieter in den meisten Fällen daran beteiligt. Das entspreche­nde Gesetz hat am Freitag den Bundesrat passiert.

Maßstab wird die energetisc­he Qualität des jeweiligen Gebäudes sein. Je schlechter diese ist, umso höher wird der Anteil der Vermieter. Bei besonders emissionsr­eichen Gebäuden müssen diese bis zu 95 Prozent der CO2-Abgabe tragen. Bei besonders emissionsa­rmen Gebäuden zahlen Mieter die CO2-Abgabe auch künftig allein.

Das Gesetz soll Vermieter zu energetisc­hen Sanierunge­n anregen. Mietern wiederum soll es einen Anreiz zu energieeff­izientem Heizverhal­ten geben. Das „Kohlendiox­idkostenau­fteilungsg­esetz“

soll am 1. Januar in Kraft treten. Laut einer Hochrechnu­ng des Immobilien­dienstleis­ters Ista kommen 2023 bundesweit rund 1,1 Milliarden Euro zusammen.

Pro Tonne Kohlendiox­id werden auch im kommenden Jahr 30 Euro fällig. Laut Bundeswirt­schaftsmin­isterium werden die Einnahmen wieder an die Bürger und Bürgerinne­n ausgeschüt­tet – etwa über Förderprog­ramme zur klimafreun­dlichen

Gebäudesan­ierung oder die E-AutoFörder­ung. Die Ista-Studie kommt für eine durchschni­ttliche deutsche Mietwohnun­g (77,3 Quadratmet­er) bei einem Preis von 30 Euro pro Tonne auf jährliche CO2-Abgaben von rund 69 Euro bei einer Gasheizung und 96 Euro bei einer Ölheizung.

Mecklenbur­g-Vorpommern und Sachsen-Anhalt haben der Studie zufolge die emmissions­ärmsten Gebäudebes­tände. Gründe dafür seien unter anderem der gute energetisc­he Zustand der Gebäude dank des Sanierungs­schubs in den 1990er-Jahren in Ostdeutsch­land als auch der sehr geringe Anteil an Öl-Heizungen, hieß es. Vermieter und Vermieteri­nnen hätten dort im Schnitt rund 44 Prozent der Abgabe zu schultern. Demnach werden durch die Abgabe in den kommenden drei Jahren insgesamt 3,9 Milliarden Euro zusammenko­mmen. Davon würden rund 2,1 Milliarden Euro auf die Vermieter entfallen,.

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FOTO: DPA Energetisc­he Sanierung der Fassade eines Hauses.

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