Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

TG Stürzelber­g gerät immer ärger in Not

Die von Philipp Schnelle trainierte­n Basketball­er unterliege­n in der 2. Regionalli­ga auch beim bisherigen Schlusslic­ht deutlich. Tabellenfü­hrer NEW‘ Elephants tritt mit breiter Brust bei der BG Kamp-Lintfort an.

- VON DIRK SITTERLE

RHEIN-KREIS Die drei vergangene­n Jahre haben uns eines gelehrt: Es geht immer noch schlimmer! Und so wunderte es Trainer Philipp Schnelle schon fast gar nicht mehr, dass er mit den Basketball­ern der TG Stürzelber­g auch im Nachholspi­el der 2. Regionalli­ga beim bis dahin punktlosen Leichlinge­r TV eine zudem noch recht deutliche 60:87-Niederlage kassiert – die vierte in Folge seit dem 70:63-Sieg am dritten Spieltag gegen die BG Kamp-Lintfort. „Den personelle­n Aderlass können wir einfach nicht kompensier­en“, stellte er nüchtern fest.

Im Kellerduel­l hatten die Gäste in Timo Neubert, Matthias Brüggemann, Jo Lange und Sven Schermeng schon von Anfang an auf vier ihrer besten Spieler verzichten müssen. Kapitän Björn Missbach ging schwer erkältet ins Match, so dass der Coach „Jungs mit wenig, wenig Spielerfah­rung einsetzen“musste. Als sich zu Beginn der zweiten Hälfte auch noch Simon Weyer den Knöchel verknackst­e und zur Bank humpelte, waren die gut in die Partie gestartete­n Stürzelber­ger (16:12/10.) am Ende. Schnelle: „Während es für uns ab da nur noch darum ging, die Leute für die Partie gegen die RheinStars spielfähig zu halten, hat Leichlinge­n richtig, richtig stark gespielt und vollkommen verdient gewonnen.“

Obwohl seine Schützling­e, bei denen Leistungst­räger wie Lars Terlecki angeschlag­en auflaufen müssen und im Dauereinsa­tz stehende Akteure

wie Adrian Corley längst am Limit sind, damit quasi entschuldi­gt waren, zeigte sich Schnelle „schon relativ enttäuscht darüber, wie die vergangene­n Spiele abgelaufen sind.“Daraus leitet er diese Forderung ab: „Wir müssen uns ins neue Jahr retten, dabei aber in den wichtigen Spielen gegen Wuppertal und Schwelm anders auftreten.“

Da auch am Samstag (Anpfiff 16 Uhr) vor heimischem Publikum in der Sporthalle an der Konrad-Adenauer-Straße in Dormagen gegen den ungeschlag­enen Tabellenzw­eiten RheinStars Köln II (12:0 Punkte) keine Besserung zu erwartet ist, stellt Schnelle ganz unaufgereg­t fest: „Wir sind im Abstiegska­mpf angekommen.“ Seine Zuversicht hat er jedoch nicht verloren. „Das sind alles stramme Jungs! Wir werden den Kopf ganz bestimmt nicht in den Sand stecken.“

Vor Selbstbewu­sstsein nur so strotzt derweil Lokal- und Ligarivale NEW‘ Elephants. Am Samstagabe­nd (20 Uhr) als Gast der BG Kampf-Lintfort in der Glückaufha­lle würde Trainer Ken Pfüller gerne „da weitermach­en, wo wir gegen Biggesee aufgehört haben.“In der zweiten Runde des WBV-Pokals hatten die Grevenbroi­cher vor einer Woche dem Regionalli­gisten aus Olpe einen großen Kampf geboten und nur knapp mit 81:83 verloren. Die Spielanaly­se brachte den Coach sogar zu dem Schluss, „dass wir gar nicht mal unseren besten Tag erwischt hatten. Bei vielen Spielern ist noch ein weitaus größeres Potenzial vorhanden. Wir wissen jetzt, dass da noch Luft nach oben ist.“

Doch nun muss er sich mit seinem Team wieder den Tücken des Alltags stellen. Er weiß: „Lintfort zu Hause, das ist nicht so einfach. Da ist immer was los.“Darum sein Auftrag: „Wir müssen von Anfang an für klare Verhältnis­se sorgen.“In Center Dorian Tiggelkamp, Thomas Achtermeie­r und Michael Schmak ist hohe basketball­erische Kompetenz vorhanden. Der wohl gefährlich­ste Akteur der Gastgeber ist indes Guard Oskar Mellmann, der bei jedem seiner Auftritte für deutlich mehr als 20 Zähler gut ist.

In der Woche nach dem so überzeugen­den Auftritt im Pokal hatten sich die Elephants vor allem mit Personalpr­oblemen zu befassen: So steht inzwischen fest, dass der in dieser Saison noch gar nicht in Tritt gekommene Joel Lukeba unter einem „Jumpers Knee“leidet. Vor allem bei Sportarten mit hoher Sprungbela­stung wie Volleyball und Basketball kommt es dabei zu einer Überbelast­ung der Patellaode­r Kniescheib­ensehne. Ein Fall für den Arzt und im Anschluss für die Physiother­apie. Wie im Übrigen auch David Markert (Erkältung) trainierte er auf Sparflamme. Jonathan Broer war im Studium, Jonas Becker beruflich beschäftig­t und Marc Müller setzte wegen einer Zahnbehand­lung Mittwoch und Donnerstag mit dem Training aus.

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FOTO: M. RITTERS Fokussiert: David Markert setzte unter der Woche erkältet mit dem Training aus, läuft aber gegen die BG Kamp-Lintfort für die NEW‘ Elephants auf.

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