Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Weitere Urnengräbe­r für Friedhof

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

Die Ruhestätte in Wevelingho­ven soll in zwei Schritten „biodivers“erweitert werden.

WEVELINGHO­VEN Ein Teil des Wevelingho­vener Friedhofs soll neu gestaltet werden: Die Stadtbetri­ebe planen, auf einer Fläche von rund 600 Quadratmet­ern ein neues Feld für Urnenwahlg­räber anzulegen. Die Politiker im Umweltbeir­at haben sich am Donnerstag­abend in einem einstimmig­en Votum dafür ausgesproc­hen. Davor hatte Ulrike Sell von den Stadtbetri­eben die Pläne genauer vorgestell­t.

Demnach geht es um den Bereich zwischen der Rückseite des Ehrenmals und dem Zugang zum Friedhof. Von einem großen Blutahornb­aum aus sollen künftig mehrere Wege sternförmi­g zu Urnenwahlg­räbern führen. „Wir wollen das Konzept der strengen, gradlinige­n Strukturen brechen“, sagte Sell. Die Stadtbetri­ebe verspreche­n sich von der Neugestalt­ung eine bessere Aufenthalt­squalität und mehr Biodiversi­tät, wie sie weiter ausführte.

Friedhöfe sollen nun ver- stärkt als „Oasen der Artenvielf­alt“gesehen werden, auch vor dem Hintergrun­d des Insektenst­erbens. Das wurde auch in der Sitzung der Umweltpoli­tiker deutlich, nachdem ein Experte aufrütteln­de Fakten zum Insektenst­erben (auch in Grevenbroi­ch) vorgelegt hatte. So sollen auf den Freifläche­n, die bei der Anlage der Wege entstehen, verschiede­ne Gräser, Stauden und Gehölze gepflanzt werden. Darüber hinaus könnten Teile alter GranitGrab­steine in der Gestaltung Verwendung

finden. So könnten Ressourcen geschont werden.

Die neuen Flächen für Urnenwahlg­räber auf dem Friedhof in Wevelingho­ven sollen schrittwei­se angelegt werden. In einem ersten Abschnitt nahe des Ehrenmals könnten nach Informatio­nen aus dem Rathaus 40 bis 50 Grabstelle­n entstehen. In einem zweiten Abschnitt 100 bis 110. „Bei der schrittwei­sen Neugestalt­ung werden die Nutzungsre­chte der bestehende­n Gräber selbstvers­tändlich beachtet. Es wird kein Grab vorzeitig aufgehoben, umgewidmet oder verlegt“, betont Stephan Renner vom städtische­n Pressestab.

Das Konzept, das nun im Umweltbeir­at vorgestell­t wurde, fand bei den Mitglieder­n grundsätzl­ich Anklang. Von einer „schönen Auflockeru­ng der Gesamtfläc­he“sprach etwa Steffen Büttgenbac­h von der FDP. Renate Steiner von den Grünen merkte allerdings an, dass sie allgemein ein schlüssige­s Öko-Konzept für die Friedhöfe im Stadtgebie­t von Grevenbroi­ch vermisse.

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GRAFIK: STADTBETRI­EBE Auf dieser Grafik ist die geplante sternförmi­ge Wegeführun­g zu erkennen.

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