Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Weitere Urnengräber für Friedhof
Die Ruhestätte in Wevelinghoven soll in zwei Schritten „biodivers“erweitert werden.
WEVELINGHOVEN Ein Teil des Wevelinghovener Friedhofs soll neu gestaltet werden: Die Stadtbetriebe planen, auf einer Fläche von rund 600 Quadratmetern ein neues Feld für Urnenwahlgräber anzulegen. Die Politiker im Umweltbeirat haben sich am Donnerstagabend in einem einstimmigen Votum dafür ausgesprochen. Davor hatte Ulrike Sell von den Stadtbetrieben die Pläne genauer vorgestellt.
Demnach geht es um den Bereich zwischen der Rückseite des Ehrenmals und dem Zugang zum Friedhof. Von einem großen Blutahornbaum aus sollen künftig mehrere Wege sternförmig zu Urnenwahlgräbern führen. „Wir wollen das Konzept der strengen, gradlinigen Strukturen brechen“, sagte Sell. Die Stadtbetriebe versprechen sich von der Neugestaltung eine bessere Aufenthaltsqualität und mehr Biodiversität, wie sie weiter ausführte.
Friedhöfe sollen nun ver- stärkt als „Oasen der Artenvielfalt“gesehen werden, auch vor dem Hintergrund des Insektensterbens. Das wurde auch in der Sitzung der Umweltpolitiker deutlich, nachdem ein Experte aufrüttelnde Fakten zum Insektensterben (auch in Grevenbroich) vorgelegt hatte. So sollen auf den Freiflächen, die bei der Anlage der Wege entstehen, verschiedene Gräser, Stauden und Gehölze gepflanzt werden. Darüber hinaus könnten Teile alter GranitGrabsteine in der Gestaltung Verwendung
finden. So könnten Ressourcen geschont werden.
Die neuen Flächen für Urnenwahlgräber auf dem Friedhof in Wevelinghoven sollen schrittweise angelegt werden. In einem ersten Abschnitt nahe des Ehrenmals könnten nach Informationen aus dem Rathaus 40 bis 50 Grabstellen entstehen. In einem zweiten Abschnitt 100 bis 110. „Bei der schrittweisen Neugestaltung werden die Nutzungsrechte der bestehenden Gräber selbstverständlich beachtet. Es wird kein Grab vorzeitig aufgehoben, umgewidmet oder verlegt“, betont Stephan Renner vom städtischen Pressestab.
Das Konzept, das nun im Umweltbeirat vorgestellt wurde, fand bei den Mitgliedern grundsätzlich Anklang. Von einer „schönen Auflockerung der Gesamtfläche“sprach etwa Steffen Büttgenbach von der FDP. Renate Steiner von den Grünen merkte allerdings an, dass sie allgemein ein schlüssiges Öko-Konzept für die Friedhöfe im Stadtgebiet von Grevenbroich vermisse.